Taiwan-Rundreise

Am 11. Juli 2016 fliegen wir von Seoul nach Taipei und verbringen 2,5 Tage in der Hauptstadt, bevor wir uns auf eine fünftägige Taiwan-Rundreise mit einem Leihwagen begeben. Taipei mit seinen quirligen Straßen, Essens- und Marktständen an jeder Ecke erinnert uns sehr an Bangkok und bildet einen starken Kontrast zu Tokio und Seoul. Wir fühlen uns hier gleich wohl. Der Longshan-Tempel ist ein typisches Beispiel für die rauchgeschwängerten chinesischen Tempel, in denen immer reger Betrieb herrscht. 

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Im Longshan-Tempel in Taipei
Im Longshan-Tempel in Taipei
Eingangstor zum Nationalen Palastmuseum

Auf den zahlreichen Nachtmärkten von Taipei gibt es immer ein reichhaltiges kulinarisches Angebot, von dem wir vieles ausprobieren, nur an den intensiven Geruch von "Stinky Tofu" können wir uns nicht so recht gewöhnen. Als wir am nächsten Morgen gegen 09:00 im Nationalen Palastmuseum eintreffen, staunen wir nicht schlecht, als wir auf einer Digitalanzeige sehen, dass bereits über 900 Menschen im Museum unterwegs sind, das erst eine halbe Stunde zuvor geöffnet hat. Die vielen Reisegruppen, die einzelne Ausstellungsbereiche wie selbstverständlich okkupieren, sind zwar etwas nervig, aber wir arrangieren uns damit und lassen uns von den Schätzen aus dem Kaiserpalast von Peking beeindrucken, die Chiang-Kai-shek bei seiner Flucht aus China 1949 mit auf die Insel genommen hat.

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Auf einem der vielen Nachtmärkte in Taipei
Sieht das nicht lecker aus?
Blick vom Elefantenberg auf Taipei 101

Der bei der schwül-heißen Witterung sehr schweißtreibende Aufstieg auf den nur 171 m hohen Elefantenberg wird mit einer grandiosen Aussicht auf die Stadt und den 508 m hohen Taipei-101-Turm (bis 2007 höchstes Gebäude der Welt) belohnt. Den Platz der Freiheit/Demokratie betritt man durch ein gewaltiges Ehrentor, das im Stil der Ming-Dynastie gebaut wurde. Hier befinden sich neben der Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle mit einer großen Statue des Diktators im Inneren das Nationale Opernhaus und die Nationale Konzerthalle im chinesischen Palaststil.

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Ehrentor am Platz der Freiheit
Nationale Konzerthalle
Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle

Auf dem Weg zum Garten der Familie Lin treffen wir in den Straßen von Banqiao auf das Flair des alten Taipei mit bunten Marktständen und vielen kleinen Straßenrestaurants. Der Besuch der Gartenanlage mit ihren zahlreichen Gebäuden fällt leider etwas enttäuschend aus, da einer großer Teil wegen Restaurierungsarbeiten abgesperrt ist.

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Im Garten der Familie Lin
Typischer Straßenstand in Banqiao
Erloschener Vulkan im Yangmingshan-Nationalpark

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir Taipei in Richtung Nordküste. Die Straße führt durch den Yangmingshan-Nationalpark, der neben üppiger Vegetation mit Bambushainen und Baumfarnen auch Reste vulkanischer Aktivität zu bieten hat. Im Geopark Yehliu erleben wir hautnah, was es bedeutet, in der Hochsaison in Taiwan unterwegs zu sein. Es erfordert schon einige Geduld, die bizarr erodierten Felsformationen ohne davor posierende Touristen mit Sonnenschirmen vor die Linse zu bekommen.

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Bizarr erodierte Felsformationen in Yehliu
Dito
In der Taroko-Schlucht

Da wir in Hualien, dem Ausgangspunkt für den Besuch der Taroko-Schlucht, übernachten, sind wir am nächsten Morgen schon vor dem Touristenansturm dort. Die bis zu 500 Meter hohen Granit- und Marmorwände der engen Schlucht sind wirklich beeindruckend. Von dort geht es weiter auf dem schönen Cross Island Highway durch das Zentralgebirge Taiwans (mehr als 200 Gipfel über 3000 m) und wir staunen nicht schlecht, als wir am Straßenrand die Höhenangaben für die weitere Strecke lesen - 2000 m, 2500 m, 3000 m. Auf 3250 m haben wir den höchsten Punkt der Strecke erreicht und genießen die herrliche Aussicht auf die Berglandschaft und das angenehm kühle Klima.

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Schwalbentor in der Taroko-Schlucht
Im Zentralgebirge auf über 3000 m
Im angenehmen Gebirgsklima fühlen wir uns wohl

Am Sonne-Mond-See ist es dann mit dem "Fotografierwetter" wieder vorbei und schwülwarm wie üblich in Taiwan. Oberhalb des Nordufers erhebt sich der prunkvolle Wenwu-Tempel, der bei einem schweren Erdbeben 1999 teilweise zerstört wurde, aber mittlerweile wieder vollständig aufgebaut ist.

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Blick auf den Sonne-Mond-See
Wenwu-Tempel am Sonne-Mond-See
Prächtige Haupthalle des Wenwu-Tempels

Nach der Besichtigung des Tempels umrunden wir den See und steigen am Südufer zu der 46 m hohen Ci-En-Pagode hinauf, die Chiang-Kai-shek zu Ehren seiner Mutter errichten ließ. In Beigang besuchen wir den der Meeresgöttin Mazu geweihten Chaotian Gong mit seinen imposanten Dächern und einer prachtvollen Innenausstattung.

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Imposantes Tor aus feinstem Granit
Ci-En-Pagode (46 m) am Sonne-Mond-See
Großer Mazu-Tempel (Chaotian Gong) in Beigang

Das Kontrastprogramm dazu bildet der sehr schlichte Konfuziustempel in Tainan, der den Ehrentitel "Erste Schule Taiwans" trägt. Nur 20 km östlich von Kaohsiung, Taiwans zweitgrößter Stadt, liegt das Foguangshan Buddha Memorial Center, das erst 2011 eröffnet wurde und als kulturelles, religiöses und Bildungszentrum konzipiert ist. Die vollklimatisierte Eingangshalle mit ihrem Starbucks-Café sowie schicken Restaurants und Geschäften wirkt auf uns eher wie eine Shopping Mall.

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Reich verzierter Dachfirst im Chaotian Gong
Konfuziustempel in Tainan
Foguangshan Buddha Memorial Center

Direkt oberhalb befindet sich das größte buddhistische Kloster des Landes Foguangshan (Berg des Buddhaglanzes). Die große Anlage mit Universität, Meditationszentren, Studenten- und Pilgerunterkünften sowie Restaurant bildet ein kleine "Stadt" für sich. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Badeort Kenting an der Südspitze der Insel, der mit seinem Sandstrand und türkisblauem Wasser viele Touristen anzieht.

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Großer Buddha im Kloster Foguangshan
Buddha-Figuren, die eher an Gartenzwerge erinnern
Am Strand von Kenting

Wir unternehmen in der Nähe einen Spaziergang zum Kap Eluabi, dem südlichsten Punkt Taiwans. Auf dem Rückweg in Richtung Norden passieren wir die Region Taitung, über die vor gut zwei Wochen ein heftiger Taifun hinweg gefegt ist. Besonders die Schäden in der Landwirtschaft scheinen erheblich zu sein, da viele Felder und Plantagen unter ihren Sonnenschutzdächern/-netzen begraben sind. Durch das East Rift Valley fahren wir an der Ostküste entlang zurück nach Taipei und genießen noch einmal die schöne Aussicht auf Berggipfel und steil ins Meer abfallende Klippen.

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Am südlichsten Punkt von Taiwan
Vom Taifun zerstörte Plantage bei Taitung
Steilküste nördlich von Halien

Von Taipei aus fliegen wir am 19. Juli weiter nach Vancouver, wo wir hoffentlich bald unseren Toyota in Empfang nehmen können. Unsere Taiwan-Rundreise hat uns sehr gut gefallen, auch wenn das schwül-heiße Klima etwas anstrengend war.




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