Von München in Richtung
Osten
Am 08. April 2014 starten wir von München
aus in Richtung Osten. Da wir uns aufgrund der heiklen
politischen Lage in der Ostukraine nicht den Launen Wladimir Putins
ausliefern wollen, besorgen wir uns kurzfristig Visa für Iran
und Turkmenistan und reisen über die Südroute an. Die
Fahrt über Österreich und Ungarn geht bei gutem
Wetter flott voran, so dass wir am ersten Abend bereits am Donauufer in
Belgrad übernachten.
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Start
in München |
Sonnenaufgang
an der Donau in Belgrad
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Bosporusbrücke
in Istanbul |
Dann geht es mal wieder über die
Bosporusbrücke, an Ankara vorbei ins anatolische Hochland, wo
herrliche Schneegipfel in der Sonne leuchten. Gerade noch rechtzeitig
vor Sonnenuntergang erklimmen wir den auf ca. 2100 m Höhe
gelegenen Grabhügel Nemrut Dagi (UNESCO-Weltkulturerbe) in der
Nähe von Adiyaman. Die schönen Köpfe der
leider zerstörten Figuren leuchten in der Abendsonne.
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Kayseri |
Nemrut
Dagi
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Nemrut
Dagi |
Wir verbringen auf 1900 m bei eisigem Wind eine recht
frische Nacht, bevor wir in der wärmenden Morgensonne noch
einmal zum Grabhügel aufsteigen, dessen Ostterrasse jetzt
wunderschön von der Sonne angestrahlt wird.
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Ostterrasse
des Nemrut Dagi |
Ostterrasse
des Nemrut Dagi |
Euphratfähre |
Mit der Fähre geht es zunächst über den
Euphrat, dann durch die Kurdenmetropole Diyarbakir, die mit ihrem
Bauboom an Instanbul erinnert, zum Van-See. Während im Tal das
erste frische Grün sprießt und schon einige
Sträucher blühen, sind die Berggipfel
größtenteils noch schneebedeckt. Die Anreise zum
kleinen Grenzübergang südlich des Van-Sees
führt uns frühmorgens eher durch eine
Winterlandschaft.
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Frühlingssonne
im anatolischen Hochland |
"Wintermorgen"
auf 2700 m
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Vor
der iranischen Grenze |
Iran
Auf unserem Weg durch das iranische Kurdengebiet kommen wir in den
Genuss der im gesamten Iran bekannten Gastfreundschaft der Kurden, als
wir ein Problem mit unserem Fahrzeug haben. Auch in Isfahan sind wir
wieder von der außerordentlichen Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft der Iranen begeistert.
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Meidan
Emam Khomeni in Isfahan |
Stoffdrucker
bei der Arbeit
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Glänzende
Pracht auf dem Basar in Isfahan |
Da wir uns die baulichen Höhepunkte Isfahans erst vor gut
eineinhalb Jahren ausgiebig angeschaut haben, wenden wir uns diesmal
mehr dem bunten Treiben in den Basargassen zu und entdecken viel Neues.
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Teppiche
en masse |
Duftende
Gewürze
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Süße
Pracht |
Unser nächste Reiseziel ist Yasd, das wir noch nicht
kennen. Hier gibt es nicht nur einen für uns
völlig neuen Baustil mit in die Torbögen der Moscheen
integrierten Minaretten zu bewundern, sondern auch eine schöne
Altstadt in Lehmbauweise, die für ihr ausgeklügeltes
Belüftungssystem über so genannte
"Lufttürme" berühmt ist.
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Jame
Moschee in Yasd |
Prächtige
Kuppel in Yasd
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Lufttürme
in Yasd |
Die niedrigen und häufig überbauten Altstadtgassen
bieten guten Schutz vor der glühenden Sommerhitze, wenn das
Thermometer hier locker auf über 40°C
steigt. Die Wohnräume sind tief in die Erde gebaut und
häufig um ein Wasserbecken im Innenhof angeordnet.
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In
den Altstadtgassen von Yasd |
Hier
gibt es duftendes, ofenfrisches Fladenbrot
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Mausoleum
in Yasd |
Wir erstehen noch leckeres Fladenbrot direkt aus dem Backofen, bevor
wir unseren idealen Stellplatz direkt am Rand der Altstadt verlassen
und zur heiligen Stadt Meschad aufbrechen. Der Weg führt durch
ausgedehnte Wüstengebiete und schöne Berglandschaften.
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Blick
von einer Passhöhe auf dem Weg nach Meschad |
Im
heiligen Bezirk von Meschad
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Im
heiligen Bezirk von Meschad |
In Meschad führt uns eine nette junge Iranerin
durch den heiligen Bezirk, nachdem wir Frauen
vorschriftsmäßig verpackt sind. Wir dürfen
als Christen zwar nicht zum heiligen Schrein des Imam Reza,
aber die verschiedenen Innenhöfe mit ihren imposanten
Bauwerken sind auch beeindruckend.
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Auf
dem Weg zur turkmenischen Grenze |
Prunkbauten
in Aschgabad
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Ministerium
im Regierungsbezirk |
Turkmenistan
Am nächsten Morgen geht es weiter nach
Turkmenistan, wo man uns an der Grenze extrem unfreundlich behandelt
und herum kommandiert. In Aschgabad hat sich an der Prunksucht auch
unter dem neuen Präsidenten nichts geändert.
Weißer Marmor, Gold und Protz beherrschen das Stadtzentrum,
aber für ordentliche Straßen auf dem Land scheint
kein Geld vorhanden zu sein.
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Gaskrater
in Derveza |
Gaskrater
Derverza
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Hier
ist die Vorfahrt klar geregelt |
Nach einem kurzen Einkaufsstopp in der Hauptstadt fahren
wir gleich weiter zum seit den 1970er Jahren brennenden Gaskrater von
Derveza, der uns auch diesmal wieder beeindruckt. Der Weg nach Khone
Urgentsch führt durch die weite Karakum-Wüste. Erst
unmittelbar vor der Stadt ermöglicht das Wasser des Amu Darja
wieder eine großflächige landwirtschaftliche
Nutzung. Die Folgen der intensiven Bewässerung und
nachfolgenden Versalzung der Böden sind nicht zu
übersehen.
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Bewässerte
Felder vor Khone Urgentsch |
Touristen
vor der Grabmoschee der Sufi-Dynastie
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Mausoleum
des Sultan Ali |
Bei den Sehenswürdigkeiten von Khone Urgentsch
treffen wir auf viele nette Turkmenen, die uns freundlich
begrüßen und einen ganz anderen Eindruck
hinterlassen als die Grenzorgange, die uns auch bei der Ausreise nach
Usbekistan wieder schikanieren.
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Turkmenische
Frauen in Khone Urgentsch |
Medrese
in Chiva
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Eingangsportal
in Chiva |
Usbekistan
Unser erstes Ziel in Usbekistan ist Chiva, dessen
Altstadt noch vollständig von einer mächtigen Mauer
umschlossen ist. Da wir die Altstadt diesmal durch das Südtor
betreten, erhalten wir zunächst einen guten Einblick in das
Alltagsleben der noch von Usbeken bewohnten Viertel, bevor uns die
historischen Bauwerke in ihren Bann ziehen.
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Minarett
der Medrese Islam Hodscha |
Blick
von Aussichtsterrasse in einen Gebetsraum
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Wahrscheinlich
unvollendetes Minarett Kalta Menar |
Nach unserer Besichtigungstour fahren wir noch gut 100
km in Richtung Buchara weiter, da wir gerne wieder am Ufer des Amu
Darja übernachten möchten wie vor sieben Jahren.
Inzwischen gibt es allerdings eine neue vierspurige Straße,
deren flussseitige Fahrbahnen allerdings für den Verkehr
gesperrt sind. Als wir schließlich doch ein Schlupfloch und
sogar einen guten Stellplatz am Ufer finden, ist unsere
Freude leider nur kurz, da innerhalb einer halben Stunde das
Militär anrückt und uns vertreibt.
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Restauriertes
Tor Ata Darwase (Westtor) |
Blick
von der Brücke auf den Amu Darja
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Medrese
Mir-e Arab in Burchara |
Gott sei Dank finden wir schnell einer alternativen
Übernachtungsplatz in der Wüste auf der anderen
Straßenseite, wo man uns in Ruhe schlafen lässt. Am
nächten Morgen geht es weiter nach Buchara mit seinen
Sehenwürdigkeiten, die wir von unserem zentral gelegenen
Stellplatz direkt am Rand der Altstadt bequem erreichen
können.
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Iwan
der Moschee Bala Haus in Buchara |
Mausoleum
der Samaniden in Buchara
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Medrese
Schir-der in Samarkand |
Auch wenn der Aha-Effekt vom ersten Mal nicht mehr da
ist, beeindrucken uns die gut erhaltenen Bauten aufs Neue, nur der
blaue Himmel lässt zu wünschen
übrig. Unser drittes und letztes Ziel in Usbekistan ist
Samarkand. Hier sind nicht nur rund um den Rigestan viele neue
"Flaniermeilen" und Geschäfte entstanden, sondern auch der
Platz selbst ist zur Zeit eine Baustelle und nicht vollständig
zugänglich.
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Kuppel
der Medrese Tella-kari |
Mausoleen
in Schah-e Sende
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Schah-e
Sende |
Von unserem zentralen Stellplatz vor einem
günstigen Guest House direkt am Rigestan sind alle
Sehenswürdigkeiten gut zu erreichen, was auch wegen des etwas
unbeständigen Wetters seine Vorteile hat. Die
wunderschönen Mausoleen von Schah-e Sende bilden den Abschluss
unserer Kulturreise durch Usbekistan.
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Detail
eines Mausoleums |
Im
Basar
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Moschee
Bibi Hanim |
Wir freuen uns jetzt auf die Berglandschaften von
Tadschikistan, auch wenn es dort wohl etwas frischer wird.
Länderinformationen:
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
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