Von Vancouver nach Key West

Am 19. Juli 2016 treffen wir aus Taipei kommend in Vancouver ein. Trotz des langen Fluges kommen wir früher an als wir abgeflogen sind, da es zwischendurch über die Datumsgrenze ging. Wir quartieren uns wieder in dem kleinen Hostel in Burnaby ein, das wir schon von unserem Aufenthalt in Vancouver 2010 kennen. Unser Toyota trifft mit der Greenwich Bridge etwas verspätet erst am 20. Juli (Mittwochmorgen) ein. Aber da in British Columbia die Uhren um einiges anders gehen als in anderen Häfen dieser Welt, dauert es ganze fünf Tage, bis wir unseren treuen Japaner endlich wieder haben. Nach einer Menge Ärger und den höchsten Kosten, die wir je in einem Hafen zu zahlen hatten, nehmen wir aber auch noch einen positiven Eindruck aus B.C. mit: Jason Hugh (cruisinOffroad) wechselt in seiner Werkstatt in Chilliwack das hintere Differential des Toyota und tauscht auch gleich noch kostenlos den beschädigten Panhardstab aus, von dessen Defekt wir noch nichts bemerkt haben.

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Mitten in Vancouver
Dampfuhr im alten Stadtviertel Gastown
Am Fraser River (British Columbia)

Nach einer Übernachtung am Ufer des Fraser River in der Nähe von Chilliwack überqueren wir am nächsten Morgen bei Sumas die US-Grenze nach Washington State. Im North Cascades National Park übernachten wir diesmal auf dem George Lake Campground, der uns im Frühjahr 2010 zu schattig war. Wir unternehmen hier eine kleine Wanderung und genießen die herrlichen Ausblicke auf die Berge und die türkis-grünen Stauseen im Nationalpark. 

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Im North Cascades National Park (USA)
Diablo Lake im North Cascades National Park
Im North Cascades National Park

Durch Zufall entdecken wir die schöne Recreation Area am Lake Bonaparte, wo wir gleich drei Nächte bleiben. Durch einen schmalen Streifen von Idaho geht es weiter nach Montana, wo wir am Lake Elwell (Nähe Shelby) einen tollen einsamen Übernachtungsplatz finden. Über Williston und Minot fahren wir zur kanadischen Grenze, die wir bei Baudette/Rainy River überqueren. Der Grenzübertritt ist mal wieder etwas eigenartig: Bei der Ausreise aus den USA müssen wir den Autoschlüssel abgeben und im Zollgebäude warten, während zwei Zöller den Toyota durchsuchen - wonach ist uns nicht klar. Die junge kanadische Zollbeamtin ist da schon anders drauf, sie begrüßt uns freundlich in Ontario und fragt nur nach Tabak oder Alkohol, der hier viel teurer ist als in den USA.

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Blick auf den Lake Bonaparte (Washington State)
Schöner Übernachtungsplatz am Lake Elwell
Am Lake Superior in Kanada

Am kanadischen Nordufer des riesigen Lake Superior, der uns eher wie ein Meer vorkommt, legen wir an schönen Stellen ein paar Zwischenstopps ein, bevor wir über die große Brücke bei Sault St. Marie wieder in die USA (Michigan) einreisen. Im Pictured Rocks National Lakeshore schauen wir uns die bunten Felsen an, dessen bekanntestes Beispiel das Miners Castle ist. Über die Mackinac-Brücke gelangen wir von der Upper zur Lower Peninsula des Lake Michigan.

Im Dünengebiet des Sleeping Bear National Lakeshore wollen wir eigentlich ein paar kleine Wanderungen unternehmen, aber dann ist uns die Hitze doch zu groß. Außerdem erfahren wir hier hautnah, was es heißt, in der Hochsaison in den USA unterwegs zu sein - auf den Parkplätzen entlang des Scenic Drive gibt es kaum freie Parkplätze und an jedem Aussichtspunkt drängeln sich die Touristen, die u. a. Selfies mit ihren Handys machen. 

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Lake Superior in Kanada
Miners Castle im Pictured Rocks National  Lakeshore
Steile Düne im Sleeping Bear National Lakeshore

Wir folgen dem Ostufer des Lake Michigan und entdecken unterwegs einen Aldi Food Store, den wir uns gleich mal genauer anschauen. Neben günstigem Espressokaffee, Olivenöl und richtigem Baguette gibt es dort auch "Authentic German Food" wie z. B. bayerische Bratwürste und Sauerkraut. Tina kann der Versuchung nicht widerstehen und so verspeisen wir auf unserem Stellplatz in New Buffalo Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelpüree. 

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"Authentic German Food" von Aldi USA (ohne Bier)
Skyline von Chicago
Downtown Chicago

Mit Chicago steht dann eine richtige Großstadt auf dem Programm, die wir an einem Sonntag besuchen, was sich fürs Autofahren in Großstädten bewährt hat. Hier steuern wir direkt unseren vorher im Internet reservierten Parkplatz am "Loop" an. Wir unternehmen einen Architektur-Spaziergang im Loop und schauen uns die von teils sehr namhaften Architekten entworfenen Wolkenkratzer an.

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Alte Hochbahn rattert durch die City
Interessante Gefängnisarchitektur
"Flamingo" vor Kluczinsky Fed. Building Kunst am Bau

Auf dem 1893 zur Weltausstellung gebauten Loop rattert immer noch eine Hochbahn um das Zentrum von Chicago. Nach den Häuserschluchten besuchen wir den Millenium Park am Rand von Downtown, wo es neben einer schicken Oper-Air-Bühne und der "Cloud Gate" genannten Riesenbohne aus Edelstahl noch weitere Sehenswürdigkeiten gibt. Das von zwei riesigen Quaderen herabrinnende Wasser wird von vielen kleinen Besuchern der Stadt für eine willkommene Abkühlung genutzt.

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Suchbild - Wer schaut denn da in den Spiegel?
"Cloud Gate" im Millenium Park
Badespaß mitten in Downtown

Von Chicago aus fahren wir weiter nach Süden Richtung Nashville, von wo aus wir auf den sehr empfehlenswerten Natchez Trace Parkway abbiegen. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei  Bekannten in Alabama setzen wir unsere Fahrt auf dieser reinen Touristenstraße fort, die für kommerzielle Fahrzeuge gesperrt ist.  Wir genießen die schöne Parklandschaft mit Perlhühnern und Rehen am Wegesrand, bevor wir bei Natchez den Mississippi erreichen.

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Unterwegs auf dem Natchez Trace Parkway
Mount Locust Inn am Natchez Trace Parkway
Mississippi-Brücke bei Natchez

Von Natchez geht es weiter nach New Orleans, das wir über kilometerlange durch Sümfe und über Flussläufe auf Pfählen gebaute Straßen erreichen. In New Orleans halten wir zuerst am Stadtpark, der neben herrlichen alten mit Moos behangenen Bäumen einen schönen Skulpturengarten zu bieten hat.

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Auf der Fahrt nach New Orleans
Alte Eisenbahnbrücke vor New Orleans
Im Stadtpark von New Orleans

Anschließend besuchen wir mit dem French Quarter die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt, das nach dem Wirbelsturm Cathrina wieder in altem Glanz erscheint.

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Skulptur im Stadtpark
St. Lewis Cathedral am Jackson Square
Typische Häuser im French Quarter

In der Bourbon Street, der Vergnügungsmeile des French Quarter, herrscht am Samstagnachmittag schon reger Touristenauftrieb. Aus zahlreichen Kneipen ist Live Music zu hören und die Gäste scheinen schon in Feierstimmung zu sein - manche sehen auch schon recht mitgenommen aus. Gegen Abend finden sich immer mehr Straßenmusiker ein und schrille Typen betreten die Szene. 

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Auf der Bourbon Street gibt's interessante Typen
Berühmte Musiker an der Bourbon Street
Touristenauftrieb in der Bourbon Street

Unser letztes Ziel auf dem Weg nach Süden ist Florida. Am schneeweißen Pensacola Beach nehmen wir ein Bad im sehr warmen Golf von Mexiko. In St. Petersburg schauen wir beim Dalí Museum vorbei, bevor auf wir mit dem Big Cypress Reserve den Rand der Everglades erreichen. Die Nächte in unserem ansonsten luftigen Schlafgemach werden immer unangenehmer - bei abends noch fast 30°C und knapp 90% Luftfeuchtigkeit ist an an erholsamen Schlaf nicht mehr zu denken - wir schmoren wir die Hühnchen im Römertopf im eigenen Saft.

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Am Pensacola Beach in Florida
Dalí Museum in St. Petersburg
Unterwegs auf den Florida Keys

Die Fahrt entlang der Florida Keys bis nach Key West bietet immer wieder schöne Ausblicke, ist aber insgesamt nicht so spektakulär wie sie in einer Fernsehreportage mit vielen Luftaufnahmen dargestellt wurde. Ein Großteil der Strecke verläuft durch bebautes Gebiet, das sich nicht sonderlich von Durchgangsstraßen in anderen amerikanischen Ortschaften unterscheidet - Filialen der bekannten Fast-Food-Ketten, Tankstellen, Supermärkte usw. - alles nur etwas kleiner als sonst.

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Alte Eisenbahnbrücke an der 7 Miles Bridge
Ortschaft entlang der Florida Keys
Schönes "altes" Haus in Key West

Mit Key West erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Nordamerikareise. Von hier aus geht es wieder in Richtung Norden.


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