Unterwegs im Nordosten Indiens - Assam, Meghalaya und Arunachal Pradesh
Am 01. November 2019 reisen wir von Nepal/Kakarbhitta nach Indien/Panitanki ein. Von hier sind es nur wenige Stunden Fahrt
bis zur Grenze von Bangladesch - unserem nächsten Ziel. Doch nach mehreren Stunden Wartezeit an der Grenze und Diskussionen
mit den Zollbeamten von Bangladesch steht fest, dass sie das Carnet de Passages (Internationales Kfz-Zolldokument, in
dem auch Bangladesch aufgelistet ist) nicht anerkennen. Wir sollen die für die Einfuhr fälligen Zollgebühren und Steuern
bei einer Bank im Land einzahlen. Darauf verzichten wir dankend.
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Reste des Diwali-Festes
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Brahmaputra
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Jaintia Hills in Meghalaya
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Nach dieser Enttäuschung bleibt uns allerdings mehr Zeit für "Rusty Dusty India" - wie ein älterer Inder
sein Heimatland mal bezeichnet hat. Wir überqueren den Brahmaputra in südlicher Richtung und erkunden die
Berglandschaft Meghalayas, wo es bis auf über 2000 m Baumbewuchs wie in den heimischen Bergen gibt. Unterwegs
fallen uns die zahlreichen Kirchen auf - annähernd die Hälfte der Bevölkerung dieses Bundesstaates gehört dem
christlichen Glauben an.
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Große Dorfkirche in Meghalaya
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Im Ibankardor Jungle Resort
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"Lebende Brücke" aus Baumwurzeln
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Im Ibankardor Jungle Resort finden wir einen schönen Stellplatz mit Aussicht auf die Tiefebene von
Bangladesch, die allerdings meist im Dunst nur schwach zu erkennen ist. Wir verbringen hier ein paar
ruhige Tage im Dschungel und erforschen die nähere Umgebung zu Fuß.
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Monolithen von Nartiang
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Dschungelstraße zurück nach Assam
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Teeplantage in Assam
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Als nächstes besuchen wir die Monolithen von Nartiang, die um 1500 n. Chr. von Jaintia-Königen
zur Erinnerung an glorreiche Ereignisse im Königreich zusammen getragen worden sein sollen. Von dort
geht es auf einer schmalen Straße mitten durch den Dschungel zurück nach Assam mit seinen allgegenwärtigen
Teeplantagen. Wir sind überrascht, dass der Tee hier auf einer Höhe von nur 200 - 300 m angebaut wird.
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Straßenszene in Assam
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Fähre nach Majuli
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Stellplatz im Enchanting Majuli
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Entlang des Brahmaputra wird der Verkehr wieder etwas hektischer, wobei sich das aus anderen Teilen
Indiens bekannte Verkehrschaos hier in Grenzen hält. Von Jorhat nehmen wir die Fähre nach Majuli, der
größten Flussinsel der Welt, auf der in den nächsten drei Tagen das bedeutende hinduistische Raas Leela
Festival stattfindet. Da aus diesem Grund alle Unterkünfte ausgebucht sind, freuen wir uns über einen guten Stellplatz
im Garten des Hotels "Enchanting Majuli".
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Eingangstor des Garamur-Satra
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Szene aus Lord-Krishna-Drama
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Im Kamalabari-Satra
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Gebetshalle des Kalamabri-Satra
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Dorfszene in Majuli
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Masken im Samugari-Satra
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Auf Majuli schauen wir uns einige der berühmten, alten Klöster (Satras) des Vaishnavismus an, eines um 1500 n. Chr.
von einem Philosophen gegründeten Ordens. Wir besuchen auch eine Vorstellung des anlässlich des Raas Leela Festivals
aufgeführten Dramas um das Leben von Lord Krishna, verstehen allerdings nicht viel. So ziehen wir uns nach zwei
Stunden zurück, während die meisten anderen Zuschauer die ganze Nacht durchhalten.
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Im Samugari-Satra
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Im Töpferdorf Salmorah
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Am Brahmaputra
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Fischernetz auf Majuli
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Typische Stelzenhäuser
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Frau am Webstuhl
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Trotz des Festivals geht das Leben in den meisten Dörfern auf Majuli seinen gewohnten, gemächlichen
Gang, was wohl auch auf die lange Zeit durch den Fluss isolierte Lage der Insel zurückzuführen ist.
Durch die Ende letzten Jahres eröffnete Bogibeel-Brücke im Nordosten der Insel wird sich diese wohl leider ändern.
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Shiva-Tempel in Sivasagar
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Besucherinnen des Tempels
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Kareng Ghar in Gargaon
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Auf Majuli lädt uns Madhab - ein engagierter Mitarbeiter der Tourismusbehörde von Assam - nach Sivasagar ein. Dieser
Ort war von 1699 bis 1788 die Hauptstadt der Ahom-Dynastie, welche Assam über 600 Jahre regiert hat. Zusammen mit
seiner Familie zeigt er uns die Hauptsehenswürdigkeiten in Sivasagar und der näheren Umgebung, wobei dies nur einen
Bruchteil der gelisteten historischen Stätten darstellt.
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Rang Ghar in Sivasagar
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Detail der Außenwand
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Aufgang ins Rang Ghar
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Kareng-Talatal-Ghar
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Keshavarai-Vishnu-Tempel Joysagar
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Restaurierungsarbeiten am Vishnu-Tempel
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Das reich dekorierte Rang Ghar wird als "Kolosseum des Ostens" bezeichnet, da die königliche Familie
von hier aus Tierkämpfe und kulturelle Veranstaltungen angeschaut hat.
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Detail des Vishnu-Tempels
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Detail des Vishnu-Tempels
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Indisch-deutsche Touristengruppe
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Besonders gut gefallen uns die Steinmetzarbeiten am Keshavarai- Vishnu-Tempel, die allerdings
wie der gesamte Tempel dringend einer Sanierung bedürfen. Der Tempel befindet sich am Ufer des größten
von Menschenhand geschaffenen Wasserbeckens Indiens, dem Joysagar Tank.
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Historisches Gebäude am Joysagar Tank
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Gebäudedetail
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Wir in der indischen Presse
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Dank der Unterstützung von Madhab erhalten wir unsere Genehmigung
(Protected Area Permit, PAP) für Arunachal Pradesh in Tezpur innerhalb eines Tages. Von dort machen wir uns auf den
Weg in den entlegenen Ort Tawang mit seiner berühmten Klosteranlage.
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Sela-Pass (4199 m)
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Tawang
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Tawang Gompa
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Die Fahrt durch die Vorberge des Himalaya gefällt uns gut, zumal wir die Landschaft wegen der
recht guten Straßenverhältnisse wirklich genießen können. Das Tawang Gompa beeindruckt vor allem
durch seine räumliche Ausdehnung. Die Hauptgebetshalle wurde 1997 neu errichtet, was den guten Zustand
der Wandmalereien erklärt. Uns fehlt aber etwas die Atmosphäre, wie sie in manch anderen tibetischen
Klöstern erlebt haben. Von Tawang aus geht es zurück in die Ebene des Brahmaputra, wo wir bei angenehmen
Temperaturen auf unsere Einreise nach Bhutan warten.
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Hauptgebetshalle des Klosters
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In der Hauptgebetshalle
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Tawang Gompa
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