Durch Xinjiang und Tibet nach Nepal
Ein 6,6 km langer Lkw-Stau kündigt die chinesische Grenze an. Er zeigt uns, dass ein
erfolgreicher Handel auf der "Neuen Seidenstraße" nicht nur von ein paar Hunderttausend
Kubikmetern Beton abhängig ist. Wenn China seine Landgrenzen aufgrund der 70-Jahr-Feier der
Volksrepublik für eine Woche komplett und auch sonst an den Wochenenden schließt, sie erst morgens um
10:00 Uhr öffnet und um 14:00 Uhr schon wieder für eine zweistündige Mittagspause schließt, dann
wird es wohl nichts mit dem großen Warenverkehr.
Wir können an dem Lkw-Stau vorbei fahren, aber da unser chinesischer Begleiter erst gegen 14:00 Uhr
an der Grenze eintrifft, geht es mit unserer Einreise erst ab 16:00 Uhr voran. Entgegen den Presse-Informationen
zuhause interessiert sich niemand für unser Smartphone und den Laptop, um dort eine Spionage-Software
aufzuspielen. Dafür sorgt eine alte Ausgabe der SZ, die wir eigentlich noch lesen wollten, für große
Aufregung, natürlich nicht der Artikel über den Besuch der Kanzlerin in Peking, sondern ein kleiner Bericht
über Hongkong.
Nach ca. 45 Minuten hat unser Toyota die Röntgen-Untersuchung beim Zoll überstanden und wir können endlich zum zweiten, etwa 140 km
entfernten Grenzposten in Ulugqat weiter fahren. Dort werden unsere Pässe nach einem Verhör durch die Grenzpolizei
abgestempelt, aber der Toyota muss leider bis zum nächsten Tag im Zollhof stehen bleiben.
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Lkw-Stau vor chinesischer Grenze
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Auf dem Weg nach Kashgar
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Ab Yecheng geht's in die Berge
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Es dauert dann nochmal den ganzen nächsten Tag, bis die Zollformalitäten, die Ausstellung des chinesischen
Führerscheins und die Zuteilung des Nummernschilds abgeschlossen sind. Am 10. Okotober können wir endlich in
Richtung Tibet starten. Die Fahrt von Yecheng über die Pässe des Karakorum-Gebirges ist wieder faszinierend, auch wenn sich der Straßenzustand gegenüber 2015 deutlich verschlechtert hat.
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Schneegipfel im Karakorum
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Unser höchster Pass für diesen Tag
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Auf dem Weg nach Domar
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In Masar dürfen wir dieses Mal nicht übernachten (was kein Verlust ist), sondern müssen bis
Sanshiliyingfang weiter fahren. Dort gibt es zwar ein Guest House mit Toilette, aber dafür zahlen
wir auch den absoluten Wucherpreis im ohnehin überteuerten Tibet.
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See in Tibet
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Morgenstimmung am Pangong-Tso
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Feierlich geschmückte Straßen in Ali
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Wie schon 2015 haben wir wieder traumhaften Sonnenschein bei unserer Fahrt durch Tibet.
In Ali benötigen wir wieder das Aliens Permit, das aber schnell ausgestellt ist. Die Stadt hat
sich seit unserem letzten Besuch noch mal rasant entwickelt.
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Wieder grüßt der Kailash
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Manasrowa-See vor Nanda Devi (7816 m)
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Sanddünen hinter Darchen
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Die Nacht verbringen wir in Darchen am Fuß des Kailash, wo die Pilgersaison zu Ende geht und
einige Guest Houses schon geschlossen haben. Von Darchen geht es weiter entlang der Himalaya-Hauptkette
nach Saga, unserem letzten hoch gelegenen Übernachtungsort.
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Wir verlassen das tibetische Hochland
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Auf dem Weg nach Jilong
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Abschied von Tibet
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Von Saga fahren wir zunächst in Richtung Mt. Everest Base Camp und biegen dann nach Jilong ab, dem neuen
erst vor einem Jahr eröffneten Grenzübergang nach Nepal. Der 5236m hohe Kungda-La führt über die Wasserscheide
zwischen dem tibetischen Hochland und der Ganges-Ebene. Die Chinesen untertunneln den Pass gerade für
eine Eisenbahnstrecke zur nepalesischen Grenze, was diese dort soll, wissen die Götter.
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Nepal
In sensationellen zwanzig Minuten ist die Ausreise aus China (Jilong) geschafft. Auf nepalesischer Seite (Rasuwa)
ist die Einreise ebenfalls relativ schnell erledigt, auch wenn die Zollbeamten zuerst nicht wissen, was sie mit dem Carnet des
Passages anfangen sollen. Doch dann wird es ernst: Scheinbar haben die Nepalesen das mit dem neuen Grenzübergang nicht so richtig
mitbekommen, eine Straße von hier nach Kathmandu wird es sicher im nächsten Jahrzent nicht geben (es sei denn die Chinesen bauen
sie selbst).
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"Straße" nach Kathmandu
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Typisch nepalesische Flussquerung
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Hier rauscht der Trishuli
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So kriechen wir zusammen mit Bussen und Lkws mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 - 15 km/h
in Richtung Kathmandu. Als wir am frühen Nachmittag endlich mal ein Stück Asphalt unter den Reifen haben,
währt die Freude nicht lange. Für die letzten 15 km, die über einen Pass nach Kathmandu führen, brauchen wir
wegen des hohen Verkehrsaufkommens bzw. Staus noch mal gute drei Stunden, so dass wir doch noch in der dunklen
nepalesischen Hauptstadt herumkurven müssen, um unser Guest House zu finden.
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Hier quälen wir uns hinauf
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Bergdorf
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Terrassenfelder prägen die Landschaft
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In Kathmandu erledigen wir noch ein paar Formalitäten für unsere geplante
Mustang-Tour, bevor wir uns zusammen mit unserem Guide von Pokhara aus auf den Weg nach Jomsom
machen. Auch hier stellt die enge und steile Bergpiste wieder höchste Anforderungen an Fahrer und Fahrzeug.
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Bergpiste hinter Beni
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Hier wird`s auch noch rutschig
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Bei Kagbeni
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Nachdem wir unseren Toyota in einem Hotelhof in Jomsom sicher geparkt haben, fahren wir
mit einem Local Jeep nach Samra, wo wir unsere Trekking-Tour starten. Da uns Knieprobleme und
Uwe die Höhe doch mehr zu schaffen machen als erwartet, entschließen wir uns am nächsten Tag, die
Tour mit einem Local Jeep fortzusetzen.
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Samra
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Canyon-Landschaft
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Guest House in Syangboche
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In 2,5 Stunden geht es dann in der warmen Nachmittagssonne durch eine schöne Canyon-Landschaft
nach Lo-Manthang, wo ein eisiger Wind weht und es in unserem Guest House mindestens so kalt
ist wie draußen.
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Auf dem Weg nach Lo-Manthang
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Auf dem Weg nach Lo-Manthang
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Auf dem Weg nach Lo-Manthang
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Auf dem Weg nach Lo-Manthang
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Blick auf Lo-Manthang
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Unser Guest House in Lo-Manthang
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Am nächsten Morgen scheint die Sonne wieder schön warm, als wir uns auf einen Rundgang
durch die Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Mustang begeben, das bis 1992 nicht zugänglich
war. In manchen der engen Gassen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
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Antike Gebetsmühle
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Typischer Mustang-Chörten
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Kleiner Lopa
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Kloster Jampa
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Über den Dächern von Lo-Manthang
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Chörten
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Ehemaliger Königspalast
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Am Dorfplatz
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Frauen beim Zerstampfen von Wachholdernadeln
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Wir unternehmen auch einen Ausflug in die landschaftlich reizvolle Umgebung von Lo-Manthang
und besuchen u. a. die Sija Jong Cave, wo in einem Felsmassiv von Menschenhand ca. 100 Räume
geschaffen wurden. Angeblich sollen nach der Besetzung Tibets durch die Chinesen zahlreiche
tibetische Familien hier Unterschlupf gefunden haben.
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In der Umgebung von Lo-Manthang
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In der Umgebung von Lo-Manthang
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Sija Jong Cave
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"Raum" in der Sija Jong Cave
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In der Umgebung von Lo-Manthang
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Abschied von Mustang
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Von Lo-Manthang geht es nach zwei Tagen mit einem voll besetzten Local Jeep (9 Personen)
zurück nach Jomsom. Auch wenn unser Ausflug nach Mustang nicht so gelaufen ist wie geplant, haben
wir die herrliche Landschaft dort und die ruhige Atmosphäre in Lo-Manthang (wie aus einer anderen Zeit) doch
in vollen Zügen genossen. Die Steuerung des Tourismus durch einen hohen Eintrittspreis hat eben auch Vorteile.
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Impressionen aus Kathmandu
Die sehr üble Piste zwischen Jomsom und Pokhara lässt sich auf dem Rückweg etwas besser fahren,
da wir sehr früh unterwegs sind und somit im ersten Abschnitt kaum Gegenverkehr haben. So können wir
uns bereits am frühen Nachmittag in Pokhara eine echte Holzofenpizza schmecken lassen. Für die Fahrt
auf der oft verstopften Passstrecke nach Kathmandu wählen wir einen Feiertag, was sich auszahlt.
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Stadtkloster in Kathmandu
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Statuen vor einem Tempel
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"Hinterhofidylle"
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Blumengirlanden für Diwali
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Souvenirstand in Altstadt
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Imbissstand am Durbar Square
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Wir verbringen zwei Tage in Kathmandu, wo es wegen der mehrtägigen Diwali-Feierlichkeiten recht ruhig
zurgeht. Wie im gesamten Stadtbild ist auch am Durbar Square äußerlich nicht mehr viel von den Beschädigungen
durch das letzte schwere Erdbeben von 2015 zu sehen. Von hier aus brechen wir in Richtung Indien auf.
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