Rückfahrt nach München

Am 06. Mai 2014 reisen wir am Grenzposten kurz hinter dem Kyzyl-Art-Pass aus Tadschikistan aus, wo wahrscheinlich nicht so viele Touristen vorbei kommen, da sich erst nach mehrmaligem Hupen jemand vor den Biwak-ähnlichen Gebäuden sehen lässt. Die Beamten, die hier oben hausen müssen, können einem schon leid tun. Die Formalitäten sind schnell erledigt, nachdem wir uns vorsichtig einen Weg durch den knöcheltiefen Matsch gebahnt haben. Auch die Kirgisen fertigen uns zügig ab, da wir unmittelbar vor der Mittagspause an der Grenzstation eintreffen. 

In Sary Tash schauen wir zum Abschied noch einmal wehmütig auf die herrlichen Gipfel des Pamir-Gebirges zurück, bevor es in Richtung Osh weiter geht. Nachdem sich das Wetter zunächst recht grau gestaltet, scheint am Nachmittag die Sonne und es ist richtig schön warm. Im dicht besiedelten Tal müssen etwas suchen, bis wir einen geeigneten Übernachtungsplatz finden. Als wir dabei einen kleinen Hügel erklimmen, treffen wir die Radler Agnès und Martin aus Deutschland, die hier gerade ihr Zelt aufbauen und uns später besuchen.

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Letzter Blick zurück auf das Pamir-Gebirge Bunte Berge in Kirgistan
Toktogul-See

In Osh können wir am nächsten Tag außerhalb der Öffnungszeiten des russischen Konsulats mit einem Englisch sprechenden Beamten reden, der mittags noch unsere Visaanträge entgegen nimmt. Wir haben großes Glück und erhalten unser neues Transitvisum am nächsten Vormittag, da die Behörden in Russland vor den bevorstehenden drei Feiertagen wohl noch einiges abarbeiten.

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Grüne Hügel in Kirgistan Blick auf Toktogul
Auffahrt zum Alabel-Pass 

Von Osh aus fahren wir am Rand des Fergana-Beckens entlang zum schönen Toktogul-See, wo wir auch übernachten und die Abendstimmung am See genießen. Vom Frühling geht es am nächsten Morgen bei der Auffahrt zum Alabel-Pass nochmal durch eine Winterlandschaft, während sich auf der anderen Seite des Passes auch schon der Frühling breit macht und die ersten Jurten aufgebaut werden.

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Winterlandschaft am Alabel-Pass (3184 m) Im Dorf Suusamyr
Im Dorf Suusamyr

Dem Tipp von Agnès und Martin folgend biegen wir von der Hauptstraße nach Bishkek ab und fahren durch eine schöne Schlucht zwischen Suusamyr und Aral in Richtung Ysyk-Köl. An der Strecke fallen uns immer wieder die moslemischen Friedhöfe auf, die wie eigene kleine Orte in der Nähe der Dörfer liegen und teilweise recht aufwendig gestaltete Gräber bzw. Minimausoleen aufweisen.

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Auf dem Weg zum Ysyk-Köl In der Schlucht bei Aral
Friedhof auf dem Weg zum Ysyk-Köl

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Berglandschaft auf dem Weg zum Ysyk-Köl Landschaft auf dem Weg zum Ysyk-Köl
Funkelnagelneue Moschee

Durch eine wunderschöne Landschaft mit bunten Bergen, schneebedeckten Gipfeln und schönen Dörfern gelangen wir zu einem kleinen türkisblauen See kurz vor Balykchy, wo wir einen geschützten Übernachtungsplatz finden und auf der anderen Straßenseite Kamele grasen.

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Moslemischer Friedhof in Kirgistan Die ersten Nomaden richten sich wieder ein
Übernachtungsplatz am See bei Örto Tuqoy

Am nächsten Morgen ist unser Toyota der Meinung, dass es mal wieder Zeit für eine neue Batterie ist, nachdem sie am Vortag schon verdächtige Geräusche und Dämpfe von sich gegeben hat. In Balykchy treffen wir einen hilfsbereiten Kirgisen, der uns nach mehreren Versuchen zu einem Geschäft bringt, das tatsächlich eine passende Batterie hat.

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Am Ufer des Ysyk-Köl (Kirgistan) Tulpe am Balkash-See (Kasachstan)
Wohnanlage in Karaghanda

Durch die unerwartet schnelle Ausstellung des neuen Transit-Visums für Russland haben wir Zeit und legen einen Ruhetag am Ysyk-Köl-See ein. Trotz des Sonnenscheins weht ein frischer Wind und an ein Bad im See wie bei unserem Aufenthalt 2007 ist um diese Jahreszeit gar nicht zu denken. Über Bishkek geht es weiter nach Kasachstan, wo wir noch genügend Zeit für den Umweg nach Astana haben.

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Golden glänzt es in der Abendsonne von Astana Präsidentialer Kulturkomplex (leider geschlosssen)
Straßenzug in Astana

Die neue kasachische Hauptstadt gefällt uns mit ihrer modernen Architektur sehr gut und anders als zum Beispiel in Aschgabad herrscht auch im Stadtzentrum ein reges Treiben - hier scheinen wirklich Menschen zu leben.

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Nagelneue Oper in Astana Radisson Hotel in Astana
Ein wohl verdientes Mahl

Die Millionen Tenge, die die wohl noch nicht eröffnete Oper gekostet hat, hätte man aber sich auch besser investieren können, zum Beispiel in die Wasserversorgung der ländlichen Gebiete, wo die Bevölkerung ihr Wasser meist noch aus handbetriebenen Brunnen beziehen muss.

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Hier hat sich wohl ein Bierliebhaber ausgetobt Temporärer See direkt am Straßenrand
Russischer Birkenwald

Von Astana sind es dann noch fast 2000 km durch die kasachische Steppe bis zur russischen Grenze bei Oral/Uralsk. Auf der Fahrt durch die unermessliche Weite dieses neuntgrößtes Landes der Erde gibt es auch immer wieder Erstaunliches zu sehen, so beispielsweise große Wasserflächen direkt neben dem Straßendamm, die zahlreichen Vögeln einen günstigen Brutplatz zu bieten scheinen. 

Zum Ablauftermin unseres Kasachstanvisums, das eigenltich für die Hinfahrt gedacht war, reisen wir nach Russland aus. Wir kommen auf den guten Straßen flott voran und finden abends auch immer relativ problemlos einen schönen Übernachtungsplatz. Nach drei Tagen erreichen wir Lettland und fahren durch Litauen weiter zur masurischen Seenplatte in Polen, wo wir in Folwark Lekuk an einem schönen kleinen See einen Ruhetag einlegen und die Sonne genießen.

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Abschied von Russland Alte Holzkirchen in Litauen
Blick auf den See von Folwark Lekuk

Auf dem Rückweg nach München lassen wir uns in Dresden und in Mühlhausen/Oberpfalz von unseren Freunden trösten und verwöhnen. Auch wenn uns Iran wieder begeistert hat und Tadschikistan wirklich wunderschön ist, bleibt doch die große Enttäuschung darüber, dass wir unser eigentliches Ziel der Reise - China und insbesondere Tibet/MountKailash - nicht erreicht haben. Nach 49 Tagen und 18.633 km steht unser treuer Toyota wieder vor der Haustür und wartet auf neue Reiseziele ...

Länderinformationen:
Kirgistan
Kasachstan
Russland