TadschikistanAm 26.04.2014 reisen wir nach einer kleinen Odyssee bei Oybec nach Tadschikistan ein, da am von Samarkand aus nächst gelegenen Grenzposten Pangakent keine Zollabfertigung mehr möglich ist und am uns von den Usbeken bei der Einreise genannten Grenzposten in Bokabad nur Fußgänger abgefertigt werden.
Nach den noch wintergrauen und etwas öden Ebenen von Usbekistan empfängt uns Tadschikistan mit schönen Bergen und dem ersten Frühlingsgrün.
Unser erstes Ziel ist der türkisblaue Iskander-Kul-See, an dessen Ufer wir den Sonnenschein genießen und auch übernachten. Durch den etwas abenteuerlichen Tunnel unter dem Anzob-Pass fahren wir am nächsten Tag in die Hauptstadt Duschanbe. Da es dort keine besonderen Sehenswürdigkeiten gibt, checken wir nur in einem Hotel unsere E-Mails, holen Geld aus dem ATM und kaufen Proviant ein, bevor wir uns auf den Weg nach Kulob machen.
Wir passieren den schönen Nurek-Stausee und suchen uns in den grünen Hügeln in der Nähe von Oksu einen Übernachtungsplatz. Während es am Abend noch richtig schwülwarm ist, beginnt es am nächsten Morgen ohne Unterlass zu regnen, was wir auf unserer Fahrt zum Pank-Fluss zu spüren bekommen.
Bevor wir den Fluss erreichen, ergießen sich auf einem Stück Baustraße braune Sturzbäche und von der Landschaft ist nicht viel zu sehen. Wir beschließen in Kalaikhum auf besseres Wetter zu warten, das sich auch prompt am nächsten Morgen einstellt.
Wir folgen dem Pank-Fluss, der die Grenze zu Afghanistan bildet, und genießen die Landschaft und den Anblick der kleinen Dörfer auf der afghanischen Seite. Immer wieder verengt sich das Flusstal und wir bewegen uns zwischen gewaltigen Canyon-Wänden.
In Khorog legen wir in der Pamir Lodge einen Ruhetag ein und treffen dort ein junges Paar aus der Schweiz, das natürlich auch mit einem Toyota vom Tom unterwegs ist - so klein ist die Welt. Dann geht es weiter nach Ishkashim, wo wir am Samstagvormittag den Cross-Border-Market besuchen.
Gegen 09:00 Uhr öffnet sich zunächst auf der tadschikischen Seite das Grenztor zu dem von der deutschen GIZ gebauten Marktgelände. Während die Tadschiken schon fleißig ihre Stände in den Hallen aufbauen, müssen die Afghanen noch vor dem Tor auf ihrer Seite warten. Als sich das Tor endlich öffnet, beginnt der Sturm auf die Freiflächen, wo die Afghanen ihre Waren anbieten.
Während aus Afghanistan nur Männer als Händler und Kunden kommen, wird das Marktgeschehen bei den Tadschiken eindeutig von den Frauen dominiert, die sich hier allerdings größtenteils das Gesicht mit einem Tuch verhüllen, was sonst nicht der Fall ist.
Von Ishkashim aus fahren wir durch das Wakhan-Tal nach Langar und genießen die Aussicht auf die phantastischen Hindukush-Gipfel, deren Schneehauben in der Sonne glitzern. Unterwegs treffen wir zwei junge Spanier, die schon seit 17 Monaten mit dem Fahrrad unterwegs sind und auch durch einen Teil von Afghanistan geradelt sind.
Unterwegs machen wir einen Abstecher zur Festungsruine von Yamchun, die hoch über dem Wakhan-Tal thront. Nach Langar folgen wir dem Pamir-Fluss in Richtung Khargush. Auch hier überwältigt uns das herrliche Bergpanorama und verleitet Uwe dazu, einen besonders zackigen Gipfel "Messmerspitze" zu taufen, da er meint, das sie sicher etwas für den jungen Messmer gewesen wäre.
Hinter Khargush geht es über den 4350 m hohen Khargush-Pass und am Shokur-Kul vorbei zum Pamir Highway, auf dem wir nach kurzer Fahrt den Sasyik-Kul passieren. Dieser schöne türkisblaue Salzsee ist noch teilweise eisbedeckt, was uns daran erinnert, dass wir für diese Gegend relativ früh im Jahr unterwegs sind. Im Murgab-Tal treffen wir aber bereits auf die ersten Jurten der Nomaden, die ihre Herden auf die "Frühlingsweiden" treiben.
In dem kleinen internet-freien Ort Murgab bestätigt sich dann unsere bereits in Samarkand aufgekommene Befürchtung, dass es auch diesmal mit unserer Einreise nach Tibet Schwierigkeiten gibt. Nach mehreren Telefonaten mit geliehenen Handys stellt sich heraus, dass wir zwar noch nach China, aber nicht mehr nach Tibet, dem Hauptziel unserer Reise, fahren können. So entschließen wir uns nach 10 000 km die Rückreise anzutreten, da der verbleibende Teil unserer geplanten China-Rundreise keinen Sinn mehr macht. Am nächsten Morgen empfängt uns der Pamir Highway mit einer weißen Winterlandschaft. Über den 4650 m hohen Ak-Baital-Pass und vorbei am zugefrorenen Kara-Kul-See fahren wir zur kirgisischen Grenze. Länderinformationen:
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