Durch den Nordosten Kanadas

Am 09. September reisen wir bei St. Stephen in der Provinz New Brunswick wieder nach Kanada ein. Nach der Durchquerung des Fundy National Park bei Sonnenschein holt uns an der Bay of Fundy der Nebel wieder ein. Etwas nördlich des Nationalparks liegen die auch als "Blumentöpfe" (Flower Pots) bezeichneten Hopewell Rocks. Da der Tidenhub in der Bay of Fundy 7 bis 8 m (unter extremen Bedingungen bis zu 16 m) beträgt, können wir bei Ebbe am Fuß der bizarr erodierten Hopewell Rocks entlang spazieren, von denen bei Flut nur die Bäume auf ihren Spitzen aus dem Wasser ragen.

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Nähe Cape Enrage (New Brunswick)
Flower Pot (Hopewell) Rocks an der Bay of Fundy  Bei Ebbe am Fuß der Hopewell Rocks 

Im Internet entdecken wir den Trans Labrador Highway, der so in unserem etwas älteren Reiseführer noch nicht verzeichnet ist.  Da man jetzt für die Rundreise durch Neufundland und Labrador nur noch zwei relativ häufig verkehrende Fähren benötigt, machen wir uns jetzt auf den Weg in den Norden von Nova Scotia. Der 300 km lange Cabot Trail, der die Nordostspitze von Cape Breton Island umschließt bietet immer wieder herrliche Ausblicke auf die Küste.

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Schöne alte Häuser in Nova Scotia
Cabot Trail auf Cape Breton Island  An der Westküste von Cape Breton Island

Im Cape Breton Highlands National Park unternehmen wir eine kurze Wanderung, die durch einen kleinen Pinienwald zu den schönen rosaroten Granitfelsen an der Ostküste der Insel führt. Über den Trans Canada Highway fahren wir nach New Sydney, von wo aus wir die Fähre nach Neufundland nehmen.

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Auf der Ostseite von Cape Breton Island
Am Trans Canada Highway  Am Trans Canada Highway

Die ca. sechsstündige Überfahrt nach Port-aux-Basques ist bei strahlendem Sonnenschein sehr angenehm, allerdings haben wir auf der Fähre einen so ungünstigen Stellplatz für den Toyota erwischt, dass wir erst als letztes Fahrzeug gegen 19:30 von Bord fahren können. So ist es schon fast dunkel, als wir unseren anvisierten Übernachtungsplatz im Codroy Provincial Park erreichen. Da wir heute Morgen in North Sydney Hummerschwänze eingekauft haben, müssen wir trotz des starken Windes noch unsere Küche draußen aufbauen. Wir lassen uns die leckeren "Tierchen" dann mit gutem Baguette im warmen Auto schmecken.

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Originelles kleines Privatmuseum
Tablelands im Gros Morne National Park  Pitcher Plant (Nationalblume Neufundlands)

Am nächsten Morgen fahren wir zunächst nach Corner Brook, um dort unsere Vorräte aufzustocken. Von dort geht es weiter in den Gros Morne National Park, wo wir trotz des nicht gerade einladenden Wetters eine kurze Wanderung  zu den bekannten Tablelands unternehmen. In diesen 650 m hohen glazial glatt gehobelten Felsbergen tritt ein Stück des Erdmantels zutage als Resultat der Kollision von amerikanischer und eurasischer Kontinentalplatte. Unterwegs treffen wir auf einige Exemplare der Nationalblume Neufundlands, die eine Insektenfalle darstellt.

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Im Gros Morne National Park
Kleine Ortschaft am Viking Trail  Arches Provincial Park

Nach einer regnerischen Nacht bessert sich das Wetter wieder, als wir unsere Fahrt auf dem Viking Trail in Richtung Norden fortsetzen. Im kleinen Arches Provincial Park schauen wir uns die schönen vier Millionen Jahre alten Felsbögen an, denen die Erosion immer mehr zusetzt. Wir übernachten in einem alten Steinbruch und staunen nicht schlecht, als unser Thermometer im Dachzelt am nächsten Morgen nur noch 2°C anzeigt und wir beim Toyota die Scheiben freikratzen müssen. Dafür werden wir auf der Weiterfahrt nach L'Anse aux Meadows mit strahlendem Sonnenschein belohnt.

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Auf der Fahrt nach L'Anse aux Meadows
Skulptur in L'Anse aux Meadows Historical Site  Rekonstruierte Wikinger-Siedlung

In dieser UNESCO-Weltkulturerbestätte hat man Reste einer Wikinger-Siedlung, die etwa auf das Jahr 1000 datiert wird, gefunden und restauriert. Sie gilt heute als Beweis dafür, dass die Wikinger als erste Europäer den nordamerikanischen Kontinent betreten haben, also lange bevor John Cabot, ein Italiener in englischen Diensten, 1497 am Cape Breton/Nova Scotia die englische Fahne hisste.  In den restaurierten Gebäuden mit meterdicken Wänden aus Torfquadern vermitteln Handwerker in historischen Kostümen einen Einblick in das Leben der Wikinger vor rund 1000 Jahren.

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Schmied mit historischem Gerät
Herbstlandschaft in L'Anse aux Meadows  Küste bei L'Anse aux Meadows

Auf dem Viking Trail geht es zurück nach St. Barbe, von wo aus wir mit der Fähre nach Blanc Sablon (Québec) übersetzen. Von dort sind es nur noch fünf Kilometer bis zur Grenze von Labrador. Hier scheint zwar noch die Sonne zwischen einigen Wolken hindurch, aber die Temperaturen sind schon sehr herbstlich.

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Ankunft in Labrador
Ehemalige Kirche dient jetzt als Touristeninformation  Küste bei Blanc Sablon 

Im schönen Pinware River Provincial Park finden wir einen halbwegs windgeschützten Campingplatz und genießen dort bei einem Bier die letzten wärmenden Sonnenstrahlen. Leider wird dieser Park schon am folgenden Tag für diese Saison geschlossen. Da es am nächsten Morgen mal wieder regnet, fällt uns der Abschied nicht so schwer.

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Im Pinware River Provincial Park
Auf dem Trans Labrador Highway  Herbstwald am Trans Labrador Highway

Über 1200 km zieht sich der Labrador Highway durch Tundra und Wälder mit unzähligen kleineren und größeren Seen. Nach unserem Start auf dieser Route bei strömendem Regen bessert sich das Wetter im Laufe des ersten Tages einigermaßen und am zweiten Tag genießen wir bei strahlendem Sonnenschein die schöne Landschaft, in der die Wälder teilweise schon in Herbstfärbung leuchten.

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Churchill River
Bowdoin Canyon am Churchill River  Hamilton Falls am Churchill River

Westlich von Churchill Falls bietet der Churchill River mit den ca. 80 m hohen Hamilton Falls und dem Bowdoin Canyon eine willkommene Abwechselung und die Gelegenheit für eine kleine Wanderung.

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Schöne Flechten/Moose am Churchill River
Es wird Herbst am Churchill River  Typische Landschaft am Labrador Highway

Kurz danach erreichen wir bei 53°64' den nördlichsten Punkt des Trans Labrador Highway. Von nun an geht es nach Süden zurück zum St.-Lorenz-Strom. Ab der Provinzgrenze Labrador/Québec setzen wir unsere Fahrt auf der Straße Nr. 389 fort, die teilweise nur eine Erdpiste ist. Ausgerechnet auf einem Teilstück mit sehr weichem Untergrund geraten wir in einen heftigen Gewitterregen und es wird unangenehm rutschig. 

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Straße Nr. 389 in Québec, mal ohne Regen
Morgenstimmung am St.-Lorenz-Strom  Baie des Rochers

Bei Baie Comeau treffen wir auf die Straße entlang des St.-Lorenz-Stroms und müssen uns erstmal wieder an das Verkehrsaufkommen gewöhnen. Nach einer weiteren Regennacht scheint mal wieder die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und wir verbringen einen schönen Nachmittag an der Baie des Rochers, wo man sogar wandern kann.

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Blick auf den St.-Lorenz-Strom
Montmorency Falls in der Nähe von Québec City  Luxushotel Château Frontenac in Québec City

Am nächsten Morgen geht es weiter am St.-Lorenz-Strom entlang in Richtung Québec City. Kurz vor der Stadt machen wir einen Stopp an den imposanten Montmorency Falls, die mit ihren 83 m Fallhöhe, 30 m höher sind als die Niagara Falls. Die Oberstadt von Québec City wird vom riesigen Luxushotel Château Frontenac dominiert, das aus der großen Zeit der Eisenbahn Ende des 19. Jh. stammt, als die Canadian Pacific Railway einige Schlosshotels errichten ließ.

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Am Place Royal in der Unterstadt von Québec City
In der Oberstadt von Québec City  Am Montain Pond im Adirondack Park

In der Unterstadt sind besonders rund um die Place Royal viele, vor allem asiatische Touristen unterwegs. Während der Platz vor der kleinen Steinkirche Notre Dame des Victoires aus dem Jahr 1688 noch relativ authentisch wirkt, erscheinen uns die angrenzenden Gassen eher als "überrestauriert" und etwas kitschig mit ihren Souvenirläden und den üblichen Touristen-Restaurants und -Cafés.

Von Québec City aus geht es zurück in die USA, wo wir im riesigen Adirondack Park die nächsten Wochen verbringen wollen. Als es uns dort doch zu kühl wird, beschließen wir am 27. September spontan unsere Rückreise nach München. In Montreal liefern wir unseren Toyota für den Rücktransport nach Bremerhaven in einem Lagerhaus ab und fliegen am Abend mit der Icelandair über Reykjavik zurück nach Hause.



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