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Peru – entlang der Pazifikküste

Arequipa

Am 19.06.2009 reisen wir von Arica (Chile) kommend in Peru ein und fahren über Tacna auf der Panamericana nach Arequipa, wobei uns die kühne Streckenführung der Panam durch die Atacama-Wüste beeindruckt. In Arequipa verbringen wir das Wochenende und feiern Uwes Geburtstag mit einer leckeren Schokoladentorte. Die schöne Plaza de Armas wird an drei Seiten von Arkadengängen gesäumt und an der vierten Seite von einer imposanten Kathedrale begrenzt. Ein besonderes Highlight ist das Kloster "Santa Catalina", das seit 1970 nach über 400 Jahren völliger Abgeschiedenheit für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Durch die Colca-Schlucht nach Nazca

Bevor wir bei Chivay die Colca-Schlucht erreichen, muss der Toyota den 4880 m hohen Pata-Pampa-Pass erklimmen. In dieser Gegend können wir den Terrassenfeldbau bestaunen, der noch auf präkolumbianische Zeiten zurückgeht. Die Felder ziehen sich an steilen Berghängen bis in Schwindel erregende Höhen und bei einigen sehr ausgesetzten Ortschaften fragen wir uns, wie sie wohl die Regenzeit überstehen. Am Ende der Schlucht geht es auf kaum befahrenen Bergpisten zurück zur Panamericana, über die wir unser nächstes Ziel Nazca erreichen. Am nächsten Morgen besteigen wir bei schönstem Flugwetter eine viersitzige Cessna und bewundern die berühmten Nazca-Linien bzw. -Figuren aus der Luft.

Lima und die Nordküste

Kurz hinter Nazca tauchen wir in eine graue Nebelsuppe ein, der wir erst vier Tage später wieder entkommen. Obwohl uns die peruanische Hauptstadt mit ihren ca. 8,2 Millionen Einwohnern zunächst gehörigen Respekt einflößt, gelangen wir problemlos mitten in das Zentrum der historischen Altstadt und finden auch gleich einen bewachten Parkplatz für unseren Toyota. An der Plaza de Armas gefällt uns hier besonders das erzbischöfliche Palais mit seinem großartigen geschnitzten Holzbalkon. Im Museum der Zentralbank erwartet uns eine hervorragende Sammlung mit Goldschmuck und Keramiken aus der Vor-Inkazeit. Zum Abschluss unserer Altstadttour probieren wir mit "Ceviche" eine hiesige Spezialität aus mariniertem rohen Fisch und Meeresfrüchten.

Nördlich von Lima ist die Panamericana zwar nicht mehr so spektakulär, führt jedoch an zahlreichen archäologischen Ausgrabungsstätten vorbei. Wir besichtigen u. a. den Tempel von Sechin mit seinen gut erhaltenen Gravuren und die Ruinen der weltgrößten Adobe-Stadt Chan Chan.

Ecuador

Quito

Am 01.07.2009 reisen wir von Tumbes aus in Ecuador ein und machen noch vor Erhalt des Einreisestempels Bekanntschaft mit der ecuadorianischen Polizei, die sich von uns die Reparatur eines maroden Bürgersteigs mit 20 USD bezahlen läßt, nachdem Uwe diesen leicht mit dem Vorderreifen gestreift hat. Weiter geht es durch fruchtbares Tiefland mit bis zum Horizont reichenden Bananenplantagen. Am Tag darauf erreichen wir Quito. Da Uwe die dringend erforderlichen medizinischen Untersuchungen nicht wie gehofft in Quito vornehmen lassen kann, beschließen wir, dass er allein nach Deutschland fliegt und ich in der Zwischenzeit auf Galápagos-Kreuzfahrt gehe (s. Bericht "Galápagos") und anschließend eine Spanisch-Schule besuche. Mit unseren neu gewonnenen Freunden Ursula und Galo unternehme ich einen Ausflug zum berühmten Samstagsmarkt von Otavalo, wobei wir unterwegs ein paar schöne Kraterseen besuchen.

Uwe kehrt am 22.07.2009 nach Quito zurück und wir schauen uns die schöne Altstadt sowohl bei Tageslicht als auch bei Nacht an. Nach einem "Heimatabend" bei unseren Freunden mit leckerem Raclette und gemütlichem Kaminfeuer setzen wir am 25.07.2009 unsere Südamerika-Rundreise fort und fahren über den Äquator zurück auf die Nordhalbkugel.

Unterwegs im ecuadorianischen Hochland

Wir verbringen ein paar erholsame Tage am Pazifikstrand, aber dann zieht es uns wieder in die Anden. Vorbei am herrlichen Kratersee von Quilotoa geht es zurück auf die Panamericana. Leider verstecken sich die berühmten Vulkane Cotopaxi und Chimborazo immer in dichten Wolken. Auf dem Weg nach Süden machen wir kurz in Baños und Cuenca Station und statten den besterhaltenen Inkaruinen Ecuadors in Ingapirca einen Besuch ab. Die Strecke an die peruanische Grenze bei La Blasa/Namballe wird immer abenteuerlicher und durch den einsetzenden Regen sehr schlammig. Viele Fahrzeuge scheinen diesen Grenzübergang nicht zu passieren, da die Immigration- und Zollbeamten erst aus dem Mittagsschlaf bzw. vom Baden aus dem Fluss geholt werden müssen.

Peru – auf der Zentralroute

Bis zur bolivianischen Grenze bei Copacobana am Titicacasee legen wir insgesamt 3300 km zurück und bewegen uns meist in Höhen über 3000 m, wobei es abwechselnd über zahlreiche Pässe (bis 4720 m) und hinab in die tiefen Schluchten (Rio Marañón, Rio Santa, Rio Pampas, Rio Apurímac) geht.

Auf dem Weg nach Huaraz

Am 02.08.2009 starten wir von Namballe aus in Richtung Huaraz. In der Nähe von Chachapoyas besuchen wir die gut erhaltene Stadtanlage von Kuelap aus der Prä-Inkazeit (900 - 1100 n. Chr.). Die Kubatur der Befestigungsmauer soll mehr als dreimal so groß sein wie die der Großen Pyramide von Gizeh. Auf schmalen Bergpisten kommen wir durch so entlegene Orte wie Angasmarca und Mollepata, bevor wir im Santa-Tal wieder auf touristische Infrastruktur stoßen. Von unserem schönen Stellplatz in Caraz aus machen wir einen Ausflug an die Laguna Parón und kaufen auf dem quirligen und farbenprächtigen Sonntagsmarkt von Yungay ein. In Huaraz decken wir uns in einem der seltenen peruanischen Supermärkte mit solchen Delikatessen wie Salami, Frühstücksspeck und Parmesankäse ein. Dann geht es weiter durch den Huascaran-Nationalpark, in dem wir neben den schneebedeckten Gipfeln der Cordillera Blanca die seltenen Puya Raimondii bewundern. Der bis zu 10 m hohe Blütenspross dieser Pflanzen benötigt fast 100 Jahre zu seiner Ausbildung, wobei die Pflanze unmittelbar nach ihrer Blüte abstirbt.

Cusco

In Ambo am Oberlauf des Rio Huallaga genießen wir auf 1900 m Höhe mal wieder einen milden Abend, den wir mit einem Paar aus der Schweiz verbringen, das bereits seit vier Jahren im südlichen Südamerika unterwegs ist, und zwar mit einem Toyota vom Tom aus Markt Bibart. Danach geht es über den 4390 m hohen Serro de Pasco aufs Altiplano. Anschließend fahren wir durch das Mantaro-Tal nach Ayacucho und weiter durch das Tal des Rio Pampas über Abancay nach Cusco. In der alten Inka-Hauptstadt genießen wir auf dem Campingplatz oberhalb der Stadt die Ruhe und die leckeren Eier der freilaufenen Hühner. Von hier aus ist man in 20 Minuten zu Fuß im Zentrum dieser wunderschönen Stadt mit ihren gut erhaltenen bzw. restaurierten Kirchen und Kolonialbauten mit prächtigen Holzbalkonen.

Den letzten Höhepunkt unseres Peruaufenthalts bildet der Ausflug nach Machu Picchu. Wir nehmen den Frühzug von Ollantaytambo nach Aguas Calientes, so dass wir bereits um 07:30 Uhr in der Anlage sind. Obwohl schon einige Besuchergruppen unterwegs sind, hält sich der Trubel noch in Grenzen und wir können diese beeindruckende Inkastadt in einmaliger Lage oberhalb des Rio Urubamba in relativer Ruhe genießen. Nach der Rückkehr nach Cusco geht es am nächsten Tag weiter zum Titicacasee.


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