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Nordchile und Südwestbolivien

Santiago

Am 21.04.2009 landen wir nach den bekannten Zwischenstopps in Santiago de Chile, wo uns ein Freund in Empfang nimmt. Am nächsten Tag geht es sofort zum Zoll nach Valparaiso, da dort unser Toyota schon seit dem Wochenende auf uns wartet. Mit der Erledigung der aufwendigen und teueren Formalitäten ist eine ganze Altherrenriege beschäftigt, aber um 17:00 Uhr ist es dann geschafft und wir fahren aus dem Hafen zurück nach Santiago. Am nächsten Tag steht die Clinica Alemana auf dem Programm, wo endlich mein Gips abgenommen wird und Uwe einen Termin beim HNO-Arzt wegen seiner seit mehr als zwei Monaten andauernden Halsbeschwerden hat. Da der Arzt dringend zu einer Operation bzw. Entfernung der Mandeln rät, entscheiden wir uns kurzfristig, nach Deutschland zu fliegen. Dort klappt alles gut und Uwe wird bereits eine Woche später operiert. Bei meinem in Fehlstellung verheilten Handgelenk hat sich leider ein vollkommen überflüssiger Morbus Sudek (CRPS) eingestellt, dessen akute Behandlung mich in den nächsten Wochen auf Trapp hält. Nachdem Uwe nach einmaligem "Nachsitzen" im Krankenhaus wieder flugtauglich ist und auch mein Handgelenk gute Fortschritte macht, steigen wir am 30.05.2009 wieder in das Flugzeug nach Santiago de Chile. Am 01.06.2009 starten wir mit fünf Wochen Verspätung in Richtung Nordchile.

Unterwegs nach San Pedro de Atacama

Zunächst geht es auf der Routa 5/Panamericana zügig und mit dichtem Verkehr über Los Vilos bis kurz vor Ovalle, wo wir die Panam das erste Mal verlassen. Über Samo Alto fahren wir durch das Tal des Rio Hurtado nach La Serena, das bereits am frühen Nachmittag wieder in dichten und unangenehm kalten Küstennebel gehüllt ist. So freuen wir uns, dass die Routa 5 schnell wieder ins Landesinnere führt und an Höhe gewinnt. Ab Copiapo folgen wir der Routa 31 Richtung Paso de San Francisco durch riesige Bergbaugebiete, die über 4000 m hoch liegen und unseren Toyota schon richtig fordern. Nach mehreren Tagen in diesen fast menschenleeren Gegenden mit ihren wunderschönen Andenlandschaften trifft uns der Touristenrummel in San Pedro de Atacama fast wie ein Schlag. Am nächsten Morgen machen wir uns allerdings ebenfalls um 05:00 Uhr früh bei Eiseskälte zum Geysirgebiet El Tatio auf. Noch vor Sonnenaufgang unternehmen wir einen ersten kurzen Spaziergang und wärmen uns dann bei heißem Tee im Auto erstmal wieder auf. Bei unserer zweiten Runde wärmt schon die Sonne und auch ein Großteil der Touristen ist bereits wieder abgezogen, so dass wir jetzt ganz in Ruhe fotografieren können. Auf dem Rückweg nach San Pedro sind auch die Vicunas schon in größeren Herden unterwegs.

Vorbei an Lagunen zum Salar de Uyuni

Nachdem die Ausreiseformalitäten in San Pedro schnell erledigt sind, geht es gleich richtig steil den Berg hinauf zur bolivianischen Grenze. Während sich das Immigration Office unmittelbar vor der Laguna Verde befindet, müssen wir uns bis zum Zollamt in Apacheta auf 5200 m hochquälen. Danach geht es "hinab" zur Laguna Colorada auf 4270 m, wo wir es das erste Mal vorziehen, in einem Hostel zu übernachten, dessen Zimmer aber ebenfalls eiskalt sind. Am nächsten Morgen schauen wir nochmals bei den Flamingos vorbei und fahren dann durch ein Gebiet mit zahlreichen weiteren Lagunen zum Salar de Uyuni. Dieses riesige von schönen Bergen eingerahmte Salzmeer ist einfach fantastisch. Auf der Isla de Pescada mitten im Salar wachsen meterhohe Kakteen, die einige Hundert Jahre alt sind. Wir können uns von diesem wundervollen Ort nur sehr schwer trennen.

Potosi und Sucre

Über Uyuni fahren wir nach Potosi (4070 m), das im 17. Jhd. aufgrund der Silberfunde die größte Stadt Amerikas war und auch heute noch die größte so hoch gelegene Stadt der Welt ist. Auch wir schauen uns den Cerro Rico (Silberberg) bei einer Bergwerksbesichtigung von innen an. Tagsüber kann man in Potosi in der warmen Sonne herrlich durch die schönen Gassen bummeln und das Treiben auf der Plaza 10 de Noviembre beobachten. Unser nächstes Ziel ist die verfassungsmäßige Hauptstadt Boliviens. Sucre, das auch die weiße Stadt genannt wird, da alle Gebäude im Stadtzentrum weiß gestrichen sein müssen, bietet viele schöne Plätze, gut erhaltene Gebäude aus der Kolonialzeit und sogar einen Mini-Eiffelturm.

Zurück nach Chile

Vom klimatisch angenehmen Sucre (2790 m) geht es wieder auf die 4000er-Höhen des Altiplano. Nördlich von Cochane durchqueren wir drei weniger bekannte chilenische Nationalparks. Im Parque Nacional Volcan Isluga übernachten wir erstmals auf 4070 m imToyota. Da wir recht geschützt vor einer alten Scheune in einem verlassenen Dorf stehen, müssen wir in der Nacht nicht frieren. Als das Thermometer morgens im Auto -4,5°C anzeigt, ist es aber doch sehr angenehm, dass unsere Standheizung auch in dieser Höhe noch funktioniert. Vorbei am Salar de Surire und durch den Las Vicunas Park fahren wir zurück an die Pazifikküste und kaufen in Arica nochmal groß ein, bevor es weiter geht nach Peru.

(Durch Doppelklick werden die kleinen Fotos groß.)

 

 

 

 

 

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