Der Südosten -- Nationalparks und Städte
Eyre Peninsula
Bereits vor Ceduna hat sich die Landschaft total
geändert. Bis zum Horizont reichende Getreidefelder dominieren jetzt das
Bíld und auch die Besiedlung wird mit zahlreichen kleinen Ortschaften
wieder dichter. Wir wenden uns zunächst nach Süden, um die Eyre
Peninsula zu erkunden. In der Nähe von Streaky Bay treffen wir am Cape
Bauer und am Point Labatt auf wunderschöne Küstenabschnitte und
malerische Buchten. Im Coffin Bay Nationalpark, der größtenteils nur
mit einem Allradfahrzeug zugänglich ist, fahren wir auf schmalen
Sandpisten durch eine sehr vielseitige Vegetation und begegnen bei unseren
Wanderungen immer wieder Känguruhs und Emus. Im Lincoln Nationalpark hat
uns besonders das Wanna-Dünengebiet gefallen, das teilweise recht tiefe
Weichsandpassagen aufweist. Der Blick von diesen Sandbergen auf das
türkisblaue Meer mit tosender Brandung hat uns immer wieder aufs Neue
begeistert. Über Port Augusta sind wir durch landwirtschaftlich intensiv
genutzte Gebiete ins Barossa Valley gefahren, wo ein Viertel des australischen
Weins angebaut wird. Wir haben dort die sehr guten Rieslingweine aus dem
kleinen Anbaugebiet Eden Valley probiert. Mit Adelaide haben wir nach 7000 km
die erste Großstadt Australiens seit Darwin erreicht.
Adelaide
Das Zentrum der Hauptstadt Südaustraliens wirkt
sehr europäisch und überschaubar. Die Innenstadt ist von einem
breiten Grüngürtel aus Parks und Sportanlagen umgeben. Auf dem City
Walk haben wir uns einige sehenswerte Gebäude aus der Zeit der
Stadtgründung angeschaut, die alle schön restauriert sind.
Kangaroo Island
Vor unserer Überfahrt nach Kangaroo Island
haben wir noch im Deep Creek Conservation Park Station gemacht, wo wir
schöne Wanderungen entlang der Küste unternommen haben und viele
Kanguruhs beobachten konnten. Am 04.11.2009 ging es bei relativ ruhiger See mit
der Fähre von Cape Jervis nach Penneshaw und dort direkt zur
Touristeninformation, um Detailsinfos zum Flinders Chase National Park
einzuholen. Dort hat man uns dann mitgeteilt, dass der größte Teil
des Parks zurzeit wegen der Schäden durch das verheerende Buschfeuer vom
Dezember 2007 leider für Wanderungen und Camping nicht zugänglich
ist. So blieben uns nur die Hauptattraktionen der Insel, wo wir zum ersten Mal
seit unserer Ankunft in Australien auf größere Touristengruppen
getroffen sind. Die bizarren Felsformationen der Remarkable Rocks, die sich
durch die Erosion immer noch weiter verändern, haben uns sehr gut
gefallen. Die größenteils schlafenden Seelöwen im Seal Bay
Conservation Park fanden wir auch aus ca. 20 m Entfernung etwas langweilig. Es
ist aber wirklich erstaunlich zu sehen, wie schnell sich die Natur nach so
einer Brandkatastrophe wieder regeneriert -- total verwüstete Bereiche (s.
Foto) waren zumindest im zugänglichen Teil des Parks eher die Ausnahme.
Auf der Rückfahrt zum australischen Festland habe ich mich bei
stürmischer See die ganze Zeit nicht aus meinem Sessel getraut,
während Uwe die hohen Wellen gut gefallen haben.
Grampians National Park
Nach soviel Meer und Küstenlandschaft sind wir
zur Abwechselung in die herrliche Bergwelt der Grampians gefahren. Dieses
zerklüftete Gebirge aus rotem Sandstein und Quarzit gliedert sich in
fünf hintereinander gestaffelte Bergketten, in denen gute Wanderwege zu
schönen Aussichtspunkten führen. Vom Gipfel des 1167 m hohen Mount
William bietet sich ein beeindruckender Panoramablick -- so richtig was
für Bergfans wie uns.
Great Ocean Road
Aus den Bergen sind wir wieder zur Küste
hinunter gefahren, um die eindrucksvollen Felsformationen entlang dieser
spektakulären Küstenstraße anzuschauen. Die berühmten
Twelve Apostles im Port Campbell National Park sind nur ein Beispiel für
die faszinierenden Klippen, die hier durch das Zusammenspiel von Wind und
Wasser entstanden sind und immer noch entstehen. Ebenfalls an der Great Ocean
Road befindet sich der Great Otway National Park, dessen meterhohe Baumfarne
und riesige Südbuchen einen guten Einblick in die dämmrigfeuchte
Atmospähre eines gemäßigten Regenwaldes bieten.
Melbourne
Vor dem Besuch von Melbourne haben wir noch einen
Abstecher in den bekannten Wilsons Promontory National Park gemacht, der als
südlichster Punkt des Kontinents in die stürmische Bass Strait
hineinragt. Dort gab es auf dem riesigen Campingplatz am Tidal River zwar viele
Vögel und sogar Wombats zu sehen, aber für die schönen
Strände war es leider viel zu kalt. Wir haben die wenigen Sonnenstunden
für eine kurze Wanderung und die Besteigung des Mount Oberon genutzt, von
dem man einen schönen Ausblick auf die Bucht mit den vorgelagerten Inseln
hat.
Die Hauptstadt Victorias hat uns mit strahlendem
Sonnenschein begrüßt. Das Stadtbild ist von einer interessanten
Mischung aus viktoriansichen Gebäuden und modernen Hochhäusern aus
Glas und Stahl geprägt. Hier sind wir zum ersten Mal in Australien einem
buntem Völkergemisch begegnet. In dieser kosmopolitisch wirkenden Stadt
gibt es sogar Filialen von Aldi Süd mit deutschen Produkten wie der
leckeren Schokolade von Moser Roth und den Spekulatius von Borggreve usw.
Nach unserer Rückkehr aus Tasmanien haben wir
in der Nähe von Melbourne noch kurz die Australier besucht, die wir im
letzten Jahr in Kasachstan getroffen hatten, und haben mit ihnen unsere
Reiseerlebnisse ausgetauscht. Dann ging es entlang der Südküste nach
Canberra.
Canberra
Die australische Hauptstadt hat uns mit schönem
warmen Wetter und blauem Himmel empfangen, was nach dem vielen Grau in
Tasmanien richtig gut tat. Wir haben uns u. a. das beeindruckende neue
Parlamentsgebäude und die Australian National Gallery angeschaut. Da die
Wettervorhersage für die Region aber nichts Gutes verhieß, haben wir
kurzerhand entschieden, einen Abstecher in das Outback von New South Wales zu
machen (Reisebericht und Fotos, siehe "Outback").
Weihnachten 2008 im Warrumbungle National Park
Das Weihnachtsfest haben wir in diesem Jahr im
Warrumbungle National Park verbracht, der im Gegensatz zu vielen Orten an der
Küste trotz der Sommerferien in Australien angenehm leer war. Wir hatten
einen einsamen Stellplatz direkt an einem kleinem Bach mit Blick auf den
schönen Split Rock, dessen einen Gipfel wir auch bestiegen haben. Unsere
Wanderung zur bekanntesten Granitformation dieses Parks, dem "Brotmesser",
haben wir ebenfalls genossen, da sie bei herrlichem Wetter wunderschöne
Ausblicke auch auf weitere Gipfel bot, die alle vulkanischen Ursprungs sind. Am
ersten Weihnachtstag gab es sogar noch eine völlig unerwartete Bescherung
von einem Australier, der sich nett mit uns über Reisen unterhalten hatte
und uns unmittelbar vor seiner Abreise eine gute Flasche Weißwein und
eine sehr leckere italienische Nuss-Früchtemischung (Made in Australia)
geschenkt hat. Über den Barrington Tops National Park, in dem wir noch
zwei Tage verbracht haben, ging es dann nach Sydney, dem Endpunkt unserer
Australienreise.
Jahreswechsel 2008/2009 in Sydney
Als wir hier am 30.12.2008 eingetroffen sind, gab es
auf dem anvisierten Campingplatz trotz der früheren Zusage keinen freien
Platz mehr. Man hat uns aber einen anderen eher inoffiziellen Campingplatz am
Rande eines Parks im Norden von Sydney empfohlen, der viel schöner und
auch erheblich günstiger ist als die überfüllten offiziellen
Campingplätze rund um die Stadt. An Silvester haben wir zunächst eine
Stadtbesichtigung gemacht und uns dann am frühen Abend einen Platz zum
Anschauen des Feuerwerks mit Blick auf die Harbour Bridge, das Opernhaus und
die Skyline im Hintergrund gesucht. In der Stadt waren schon seit dem Morgen
überall Gruppen von Menschen unterwegs, um sich rechtzeitig die besten
Plätze für das Feuerwerk zu sichern - irgendwie hat es uns an den
Auftrieb in Münschen zum Wiesn-Beginn erinnert, nur dass wir dort maximal
zwei Stunden auf die erste Maß warten und nicht wir hier fünf
Stunden auf das Feuerwerk. Die Stimmung im Hafen mit unzähligen
beleuchteten Boten in der Bucht und der Skyline bei einem schönen
Sonnenuntergang war schon etwas Besonderes.
In den restlichen gut zwei Wochen bis zu unserer
Abreise aus Australien haben wir noch einen kurzen Ausflug in die Blue
Mountains unternommen und uns ein paar Strände im Norden von Sydney
angeschaut. Ansonsten haben wir uns mit der Reinigung unseres Toyota für
die Einfuhr nach Neuseeland beschäftigt.
Länderinformationen :
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