arrowPanama – Belize arrow Mexiko arrowUSA Südwest arrowKalifornien & USA Nordwest arrowWestkanada & Alaska arrowHawaii

Abstandhalter

seiten_03

Abstandhalter

Unterwegs in Westkanada und Alaska

Im Westen Kanadas

Auf unserem Weg nach Alaska reisen wir am 3. Juni 2010 am Waterton Lakes National Park nach Kanada ein. Am nächsten Tag geht es durch die Nationalparks Banff und Jasper mit ihrer beeindruckenden Berglandschaft. Während einige Seen noch unter einer Eisdecke ruhen, erstrahlen andere schon türkisblau im Sonnenschein. In Dawson Creek (Spitzname "Mile 0") begeben wir uns auf den Alaska Highway. Diese im Zweiten Weltkrieg strategisch wichtigen 2440 km bis nach Delta Junction (nahe Fairbanks) wurden 1942 in nur acht Monaten durch die Wildnis geschlagen. Heute ist der Highway durchgehend asphaltiert und fest in der Hand der Touristen mit ihren Wohnmobilen. Unterwegs sehen wir neben schöner Landschaft auch mehrere Bären und Bisons am Straßenrand, allerdings kaum Elche, da diese sehr scheu sind. Von der Beliebtheit dieser Strecke bei internationalen Touristen zeugt der große Schilderwald in Watson Lake. Ein Ortsschild von München können wir leider nicht entdecken, obwohl Deutschland hier gut vertreten ist. Hinter Whitehorse verlassen wir vorübergehend den Alaska Highway und folgen dem Klondike Highway in die alte Goldgräbermetropole Dawson City. Ende des 19. Jhd. kurzzeitig die größte Stadt nördlich von San Francisco zählt sie heute nur noch ca. 1300 Einwohner, die die Erinnerung an die goldenen Zeiten für die Touristen hochhalten.

Alaska

Über den "Top of the World Highway" erreichen wir Alaska, wo es schon jetzt nicht mehr richtig dunkel wird. In Fairbanks versorgen wir uns mit Proviant und Diesel, bevor wir auf dem Dalton Highway in Richtung Polarmeer starten. Auf den knapp 800 km bis Deadhorse gibt es nur wenige und sehr teure Versorgungsmöglichkeiten. Auf dem Campingplatz am Polarkreis verbringen wir die wärmste Nacht seit Death Valley. Begleitet von der Trans Alaska Pipeline, die mehr oder weniger parallel zur Piste verläuft, durchqueren wir die Brooks Range mit ihren bewaldeten Berghängen. Hinter dem knapp 1600 m hohen Atigun Pass ändert sich das Landschaftsbild grundlegend, da es hier nur noch baumlose Tundra gibt, in der gerade die Frühlingsblüte beginnt. Neben einer großen Herde von Karibus sichten wir auch Bären, Luchse und am Horizont ein paar Moschusochsen. Für Touristen endet die Fahrt mit dem eigenen Fahrzeug in Deadhorse, ca. 16 km vor der Küste. Nördlich von hier dehnt sich bis zum Polarmeer das Erdölfeld Prudhoe Bay aus, das nur im Rahmen einer organisierten Tour besucht werden kann. Statt Natur gibt es hier Förderanlagen, Containersiedlungen, Fahrzeugparks und schweres Gerät zur Exploration neuer Öl- und Gasvorkommen zu sehen. Prudhoe Bay ist das größte Erdöfeld Amerikas nördlich des Golfs von Mexiko. Während die meisten amerikanischen Touristen ein Fußbad im Polarmeer nehmen, reicht uns ein Foto vor den Eisschollen auf dem Meer, über die ein eisiger Wind bläst. Auf dem Rückweg nach Fairbanks schauen wir noch im ehemaligen Goldgräberdorf Wiseman vorbei, wo immer noch ein paar Unerschrockene ausharren.

Zurück nach Kanada

In Fairbanks besuchen wir neben dem Pioneer Park mit historischen Blockhäusern und einem ausgedienten Schaufelraddampfer auch das moderne Museum of the North der University of Alaska, das neben sehr guten Abteilungen zur Geschichte der Ureinwohner auch eine ansprechende Architektur zu bieten hat. Von dort geht es zunächst nach Süden in Richtung Anchorage, bevor wir am Denali National Park auf den Denali Highway abbiegen. Obwohl wir einen ganzen Tag am Aussichtspunkt verbringen, tut uns der Mount McKinley leider nicht den Gefallen, aus der dichten Wolkendecke hervorzuschauen. Aber auch ohne diesen "Star" bietet der Denali Highway eine schöne Landschaft und Ausblicke auf Gletscher. Wir fahren dann noch einmal ein Stück auf dem Alaska Highway bis kurz vor Watson Lake, wo wir auf den Steward Cassier Highway abbiegen. Diese Alternative zum Alaska Highway verläuft durch noch unberührtere Landschaften und ist wesentlich weniger befahren. Endlose Wälder und unzählige Seen prägen das Landschaftsbild.

Auf unserer weiteren Fahrt in Richtung Vancouver machen wir noch einen kleinen Umweg durch den Cascades National Park in Washington, USA. Nach einem heißen Sommertag in Omak weht hier wieder ein empfindlich kalter Wind, der uns zur Weitereise in Richtung Küste veranlasst. Die Suche nach einem kostenlosen Stellplatz führt uns in den National Forest an der Sylvester Road (ein Tipp von Motorradfahrern aus Vancouver), wo wir uns auf einer kleinen Freifläche abseits der Straße einrichten. Es ist zwar nicht gerade schön hier, bietet aber reichlich Brennholz für ein wärmendes Lagerfeuer. Am nächsten Tag kommen immer wieder junge Kanadier vorbei, die von unserer Wahl nicht sonderlich begeistert sind, da wir auf einem ihrer "Shooting Pits" stehen. Das wilde Herumballern im Wald scheint hier eine Art Volkssport zu sein und die Geräuschkulisse vermittelt einem das Gefühl, mitten in den Balkankrieg oder nach Afghanistan geraten zu sein. Nach 1,5 Tagen haben wir genug von der Knallerei und versuchen unser Glück an der Dewdney Trunk Road, dem zweiten Tipp der Motorradfahrer. Der Stave Lake ist zwar auch ein beliebtes Ziel für die Fahrer von lärmenden ATVs (kleinen vierrädrigen Off-Road-Gefährten) und PS-starken Motorbooten, die aber erst nach Feierabend aktiv werden. Die meiste Zeit haben wir den See mit dem schönen Schneegipfel im Hintergrund auf unserem geschützten Stellplatz am Ufer für uns allein. Eine Stippvisite in Vancouver zur Beantragung unseres Chinavisums nutzen wir für einen Ausflug nach Whistler und genießen auf dem Sea-to-Sky Highway den Ausblick auf die in der Sonne glitzernden, vergletscherten Berggipfel.

Am Sonntagabend campieren wir im Garten des Backpacker Guesthouses, in dem wir bis zum Abflug nach Hawaii wohnen werden, und bereiten unseren Toyota für die Verladung in den Container am nächsten Morgen vor. Der vorübergehende Abschied von unserem zuverlässigen Teamgefährten fällt uns wie immer schwer und es bleibt nur die Hoffnung, ihn in ein paar Wochen wieder heil am Zielort vorzufinden. Vancouver präsentiert sich in den folgenden Tagen in strahlendem Sonnenschein und lädt zum Stadtbummel ein.

(Durch einen Doppelklick werden die kleinen Fotos groß.)

   

LaenderinfoLänderinformationen zu:
Kanada

USA