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Vietnam
Saigon (Ho Chi Minh City)
Am 08. Januar 2011 fliegen wir mit der Air Asia von
Bangkok ins ebenfalls angenehm warme Saigon. Neben ein paar schön
restaurierten Gebäuden aus der Kolonialzeit gibt es hier auch interessante
moderne Bauwerke zu sehen. Im Außenbezirk Cholon (Chinatown) besichtigen
wir alte Pagoden und Versammlungshäuser der chinesischen Minderheit in
Vietnam. Überraschend für uns ist auch die gegenüber China
starke Präsenz der kommunistischen Partei im Straßenbild. An jeder
Straßenecke begegnet man Onkel Ho auf Postern sowie den roten Flaggen mit
Hammer und Sichel. Dies hält aber nicht davon ab, dass sich direkt daneben
exklusive Geschäfte europäischer Designer befinden.
Gleich am nächsten Tag geht es zunächst
mit dem Bus und anschließend per Boot weiter ins Mekongdelta. In einem
kleinen Dorf direkt am Fluss übernachten wir in einer Anlage mit Bungalows
aus geflochtenen Palmmatten. Auf Booten unterschiedlicher Größe sind
wir im Delta unterwegs und besuchen schwimmende Märkte, eine
Reisnudelfabrik sowie einen Familienbetrieb, der Süßigkeiten aus
Kokosnüssen herstellt.
Hoi An
Mit dem Open Tour Bus machen wir uns auf den Weg
nach Hoi An. Da wir nach mehreren Wochen am Strand in Thailand keine Lust auf
einen Zwischenstopp im Badeort Mui Ne haben, fahren wir 24 Stunden durch.
Obwohl die Liegesitze im Nachtbus aussehen wie in der Business Class von
Flugzeugen und eigentlich ganz bequem sind, ist die Fahrt etwas rumpelig, da
die Federung des Busses und der Zustand des Highway 1 doch etwas zu
wünschen übrig lassen. Ein paar Stunden Schlaf kommen aber trotzdem
zusammen und in unserem Hotel in Hoi An erwartet uns ein leckeres
Frühstücksbuffet. Die gut erhaltene Altstadt von Hoi An zählt
zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eines der Haupttouristenziele in Vietnam.
Auch wenn fast jedes Gebäude touristisch genutzt wird, macht ein Bummel
durch die Altstadtgassen mit ihren Pagoden, chinesischen
Versammlungshäusern und anderen schönen alten Häusern viel
Spaß, besonders bei herrlichem Sonnenschein.
Ein Tagesausflug führt uns nach My Son, einem
wichtigen spirituellen Zentrum der Cham-Kultur vom frühen 8. bis ins 15.
Jh. Der ursprünglich mehr als 70 Bauwerke umfassende Komplex mitten im
Dschungel wurde 1898 von französischen Archäologen wiederentdeckt und
erforscht. Da diese Gegend im Vietnamkrieg sehr umkämpft war, ist ein
Großteil der Tempelanlage US-amerikanischen Bomben zum Opfer gefallen.
Heute scheint sich der Dschungen die Ruinen zurückzuerobern und von
angeblichen Restaurierungsarbeiten ist nicht viel zu sehen.
Hué
Die nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in
Beijing errichtete Zitadelle aus dem 19. Jh. ist die Hauptattraktion von
Hué. Während der Tet-Offensive von 1968 wurde sie schwer
beschädigt, aber mittlerweile wird fleißig restauriert. Mit einem
Drachenboot fahren wir auf dem Parfümfluss zur Thien-Mu-Pagode und den
Kaisergräbern, die auf den Hügeln entlang des Flussufers angelegt
wurden. Die Grabanlage von Kaiser Minh Mang (erbaut 1841-1843) mit ihren
zahlreichen schönen Pagoden gefällt uns gut, aber das riesige
Mausoleum von Kaiser Khai Dinh (erbaut von 1920-1932) wirkt schon ein wenig
dekadent.
Hanoi
Dann sind es noch einmal 14 Stunden im Sleeping Bus
nach Hanoi. Der erste Eindruck der vietnamesischen Hauptstadt ist leider nicht
der beste. Werden wir doch hier und das gleich zweimal mit Taxis
konfrontiert, die zwar mit dem vorgeschriebenen Taximeter fahren, der
allerdings nach kurzer Zeit zu galoppieren beginnt, wie es die Dame an der
Hotelrezeption bezeichnet. In Hanoi herrscht scheinbar seit Wochen dichter
Hochnebel, wodurch sich die Temperaturen von ca. 15°C noch kälter
anfühlen. Daher sind wir wie bereits in Hué froh, dass wir mit der
Klimaanlage in unserem Hotelzimmer auch heizen können. Unser Hotel liegt
mitten in einer engen Altstadtgasse, so dass wir das bunte Treiben aus
nächster Nähe mitbekommen. Bürgersteige, sofern vorhanden,
dienen hier übrigens in erster Linie als Ausstellungsfläche für
die angrenzenden Läden und als Parkplatz für die unzähligen
Mopeds, Fußgänger sind nicht vorgesehen. Viel ruhiger geht es
allerdings auf den riesigen Freiflächen rund um das Mausoleum von Ho Chi
Minh zu. Obwohl er lieber verbrannt werden wollte, liegt Onkel Ho jetzt, dank
russischer Spezialisten noch gut erhalten, in einer Glasvitrine und muss den
Personenkult über sich ergehen lassen. Auf dem Weg zum Mausoleum entdecken
wir zufällig eine kleine Privatbrauerei, in der nach böhmischer
Tradition sehr gutes Bier gebraut wird, das wir auf dem Rückweg gleich
probieren.
Halong-Bucht
Den landschaftlichen Höhepunkt unserer
Vietnamreise bildet zweifellos die Halong-Bucht, auch wenn hier der zähe
Hochnebel eher für eine "mystische" Stimmung sorgt. Trotz der zahlreichen
Touristen im Land sind wir auf unserer Luxus-Dschunke die einzigen Gäste.
Auch die meisten der anderen ca. 30 Dschunken, die sich abends am Ankerplatz im
Zentrum der Halong-Bucht einfinden, scheinen nicht gerade ausgebucht zu sein.
Nach dem Besuch eines schwimmenden Fischerdorfes, dessen Bewohner sich mit
Perlenzucht und Tourismus ihren Lebensunterhalt verdienen, genießen wir
am Panoramafenster unserer gut geheizten Kabine die Abendstimmung in der Bucht.
Zum leckeren 8-Gang-Menü mit viel Seafood leisten wir uns für UDS 26
die teuerste Flasche Wein unserer Reise (einen guten argentinischen Rotwein).
Am nächsten Morgen schauen wir uns die Hang Sung Sot an. In dieser
größten Tropfsteinhöhle der Halong-Bucht haben bis in die
1970er Jahre noch zahlreiche Fischerfamilien gelebt, die dann in schwimmende
Dörfer umgesiedelt wurden. Vorbei an den bizarr geformten Kalkfelsen
dieser einzigartigen Landschaft geht es dann zurück in den Hafen von Ha
Long. Für die Rückfahrt nach Hanoi steht der Kleinbus einer anderen
Gesellschaft bereit, dessen Fahrer sich mit der Heizung auskennt, so dass wir
nicht wieder 3 Stunden in der Kälte sitzen müssen wie auf der
Hinfahrt.
(Durch Doppelklick werden die kleinen Fotos
groß.)
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