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Sarawak
Als wir in Etikong über die Grenze nach
Malaysia fahren, erleben wir nach knapp drei Monaten Indonesien fast einen
kleinen Kulturschock gepflegte, b r e i t e Straßen,
Verkehrsschilder und kaum Mopeds. Unser erstes Ziel in Sarawak ist dessen
Hauptstadt Kuching, wo wir auf dem großen Grundstück der
anglikanischen Kirche mitten im Stadtzentrum einen guten Stellplatz neben dem
Gästehaus finden. Neben den Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen wir
das Sarawak Cultural Village auf der Damai-Halbinsel, das für den sehr
hohen Eintrittspreis allerdings nicht genug bietet. Nur die 40-minütige
Aufführung traditioneller Tänze verschiedener Volksgruppen stimmt uns
wieder etwas versöhnlich (die Beschreibung im Reiseführer war mal
wieder stark übertrieben).
Die Strecke durch Sarawak führt abseits der
Küste meist durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet (vorwiegend die in
Malaysia allgegenwärtigen Ölpalmplantagen) und ist wenig aufrengend.
Die Touristenziele dieser Gegend sind die Dörfer ethnischer Minderheiten
mit traditionellen Langhäusern, die allerdings nur nach mehrstündigen
Bootsfahrten auf Dschungelflüssen zu erreichen sind. Auch wir
überqueren auf Brücken mehrere große Flüsse, bevor wir
Miri kurz vor der Grenze zu Brunei erreichen. Hier machen wir uns auf die Suche
nach dem Yuk Lee Auto & Painting Workshop, den uns der Schweizer
Weltrekordreisende Emil Schmid empfohlen hat. Am nächsten Morgen machen
sich gleich ein Mechaniker und ein Schweißer an die Arbeit. Ersatzteile
für unseren Toyota gibt es in Miri reichlich, da der LC hier sehr beliebt
ist und auch unser Modell noch weit verbreitet ist. Nach einem erfolgreichen
Werkstatttag lädt uns der Werkstattbesitzer Lance Lau noch zu einem
leckeren Abendessen ins Café Ming ein, wo in dieser Nacht die Post
abgeht, da eine Halloween Party angesagt ist. Wir staunen nicht schlecht, was
hier so mitten im muslimischen Malaysia los ist. Am nächsten Morgen machen
wir uns mit einem leichten Kater auf den Weg nach Brunei.
Brunei
In Bandar Seri Begawan, der Hauptstadt des kleinen
ölreichen Sultanats, steuern wir als erstes die Jugendherberge an, die
sich in einem großzügigen Sportkomplex mit Swimming Pool befindet.
Hier suchen wir uns einen ruhigen, halbschattigen Stellplatz mit
überdachter Terrasse und trinken erst einmal ein gut getarntes kühles
Bier (Alkohol ist in Brunei verboten). Dann machen wir einen Spaziergang zur
eleganten Omar Ali Saifuddien Moschee und werfen einen ersten Blick auf das
Water Village. Nach unserer Rückkehr ist auch der Mitarbeiter der
Jugendherberge aus der Mittagspause zurück und hat nichts dagegen, dass
wir hier über Nacht stehen und die sanitären Einrichtungen benutzen.
Da in der Badminton-Halle gerade ein Turnier stattfindet, herrscht auf dem
Gelände reger Betrieb und unser Auto wird von den netten Einwohnern
Bruneis bestaunt es verirrt sich halt nicht jeden Tag jemand mit einem
Auto aus Deutschland nach Brunei.
Am nächsten Morgen unternehmen wir eine
Bootstour, die uns zunächst einen Flussarm mit dichtem Mangrovenbestand
hinaufführt. In den hohen Bäumen am Flussufer beobachten wir zwei
Gruppen der seltenen Proboscis-Affen, die sich bei ihren ausgiebigen
Frühstück nicht stören lassen, aber leider nur schwer zu
fotografieren sind. Dank der guten Augen unseres Bootsmannes sehen wir auch
noch eine Schlange, eine ca. 1,2 m lange Echse und ein stattliches Krokodil.
Anschließend kurven wir mit dem Boot durch das angeblich
größte Water Village der Welt mit ca. 25000 Einwohnern. Vor einigen
Jahren waren es noch wesentlich mehr, aber nach mehreren Bränden sind
zahlreiche Bewohner an Land gezogen, was von der Regierung gefördert wird.
Sabah Peninsula Malaysia
Auf der Weiterfahrt nach Sabah stellen wir einen
neuen Rekord in Grenzübertritten auf 4 Grenzen = 8 Stempel an einem
Vormittag. In Kota Kinabalu verbringen wir noch zwei Tage in einem Guesthouse
in Strandnähe, bevor wir unseren Toyota zum hoffentlich letzten Mal auf
dieser Reise mit dem Ziel Port Klang in den Container stellen. Da es zwischen
Borneo und der Peninsula Malaysia leider keine Fähre gibt und die
Ro-Ro-Verschiffung keine wirkliche Alternative ist, bleibt uns keine andere
Wahl. Ein paar Tage später fliegen wir nach Kuala Lumpur voraus, um dort
einige Visa zu beschaffen. Dank unserer zwei Pässe können wir vier
Visa innerhalb einer Woche einsammeln und sind danach bereit zur Weiterfahrt,
da wir uns die Sehenswürdigkeiten von KL ja bereits 2008 angeschaut haben.
Es dauert allerdings noch weitere fünf Tage, bis wir unseren Toyota
endlich wiederhaben. So bleibt uns genügend Zeit, die Speisekarten in
Little India auszuprobieren.
Thailand
Am 20. November 2010 machen wir uns mal wieder auf
den Weg in Richtung Norden. Eigentlich sollte an der Andamanküste bereits
seit einem Monat Trockenzeit sein, aber das Klima ändert sich auch in
Thailand und der Hauptgrenzübergang bei Bukit Kayu Hitam war gerade
für ein paar Tage wegen Hochwassers geschlossen. In Krabi scheint zwar
meist bis mittags die Sonne, aber dann kracht und schüttet es umso
heftiger. Obwohl wir den Campingplatz im Nationalpark von Hat Nopparat Thara
meistens für uns allein haben, setzen uns die Heerscharen von Moskitos
nach einer Woche doch so sehr zu, dass wir weiter nach Norden ziehen. Auch in
Bang Ben Beach und in Thung Wua Laeng Beach treibt uns der Regen jeweils nach
ein paar Tagen zur Weiterreise. Von Touristen hören wir, dass es in
Prachuap Khiri Khan schon seit Wochen keinen Tropfen mehr geregnet hat
da müssen wir hin! Und tatsächlich genießen wir auf unserem
wunderschön gelegenen und vollkommen ruhigen Stellplatz in der Nähe
von Prachuap Khiri Khan in den nächsten drei Wochen bestes Wetter. Im
kleinen Strandrestaurant nebenan kommen stets leckere Seafood-Gerichte auf den
Tisch, deren Schärfegrad auf authentische Thaiküche schließen
lässt. Da auch die Preise hier noch günstig sind, bleibt unser
Benzinkocher außer zum Frühstück meist im Schrank. Obwohl wir
es hier wirklich gut getroffen haben, sind wir doch froh, als wir am 30.12.2010
endlich in Richtung Bangkok aufbrechen können. Wir sind nun mal
"Asphalt-Nomaden" ...
Auf dem Weg nach Bangkok legen wir noch einen kurzen
Zwischenstopp in Cha Am ein und besichtigen in Phetchaburi zwei sehr
schöne Tempelanlagen. Als wir dann beim Bangkok City Suite Hotel
vorfahren, werden wir gleich wieder auf den Chefparkplatz eingewunken. Einige
Hotelmitarbeiter erinnern sich sogar noch an unseren Toyota, da wir bereits
2008 mehrmals hier gewohnt haben. Auch der Hotelmanager Mr. Chairat ist
hilfsbereit wie immer und empfiehlt uns eine gute Zahnklinik, da Tinas
Zähne mal wieder Probleme bereiten. Den Silvesterabend verbringen wir bei
gutem deutschen Bier, leckerem Essen und einem abwechselungsreichen
Showprogramm in der Tawandang German Brewery zusammen mit mehreren Hundert
Thailändern.
Am 08. Januar 2011 fliegen wir mit der Air Asia von
Bangkok aus nach Vietnam, das wir dann 16 Tage mit dem Bus bereisen (s.
Vietnam). Nach einer Woche Verschnaufpause in Bangkok, die wir unter anderem
zum Aktualisieren unserer Website nutzen, fliegen wir am 31. Januar 2011
für 11 Tage nach Myanmar (s. Myanmar). Am 12. Februar machen wir uns mit
unserem Toyota auf den Weg nach Laos und besuchen unterwegs noch den
schönen Tempel Phnom Rung, der auf einem erloschenen Vulkan an der Grenze
zwischen Thailand und Kambodscha steht. Die Wartezeit bis zu unserer Einreise
nach China am 28. Februar 2011 verbringen wir größtenteils in Luang
Prabang auf dem ruhigen Gelände eines kleinen Guest Houses.
(Durch Doppelklick werden die kleinen Fotos
groß.)
Länderinformationen zu: Kuching
Boten
Brunei |
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