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Bali
Nach einer kurzen Überfahrt erreichen wir am
24.09.2010 Bali, wo uns bereits das "Stadttor" von Gilimanug mit den typisch
balinesischen Steinfiguren empfängt. Die unzähligen, oft sehr
aufwendig gestalteten Tempel sind eine willkommene Abwechselung nach den
Moscheen von Sumatra und Java. Fast jedes Haus hat in seinem Garten oder auf
dem Balkon eine "Mini-Tempelanlage", deren Götterstatuen häufig in
goldgelbe oder weiße Tücher gehüllt sind. Der Duft von
Räucherstäbchen und kleine Blumen-Opfergaben auf kunstvoll
geflochtenen Unterlagen sind in den Orten allgegenwärtig. Am Strand von
Lovina werden wir zu einer traditionellen balinesischen Tanzaufführung
eingeladen, die hier anlässlich der Verabschiedung der vorwiegend
australischen Teilnehmer der "Sail Indonesia 2010" stattfindet. Wir hatten uns
schon über die vielen Segelyachten in der Bucht gewundert. Vorbei an den
Reisterrassen von Jatiluwih (UNESCO-Weltkulturerbe) geht es über für
Tempelfeste geschmückte Straßen zu den Meerestempeln Tanah Lot und
Luhur Ulu Watu, die uns nicht sonderlich beeindrucken. Da uns der extrem
touristische Süden Balis um Kuta, Denpasar und Ubud zu überlaufen
ist, versuchen wir unser Glück in Nordosten Balis, bevor es mit der
Fähre nach Lombok geht. In Amed steht zwar auch ein Hotel bzw. Guesthouse
neben dem anderen, aber insgesamt herrscht hier doch noch eine entspanntere
Atmosphäre und der Blick vom Strand auf den Gunung Agung gefällt uns
sehr gut. Außerdem kann man direkt vor der Tür zwischen bunten
Fischen schnorcheln.
Nusa Tenggara
Lombok
Im Fährort Lembar biegen wir rechts ab nach
Sekotong und quälen uns über eine sehr schlechte bzw.
größtenteils nicht mehr vorhandene Asphaltstraße bis nach
Keling, da wir unterwegs nicht wie erhofft ans Meer vordringen können.
Danach wird die Straße besser und so schaffen wir es noch vor Einbruch
der Dunkelheit bis zum kurz vor Kuta gelegenen schönen Mawun Beach. Am
nächsten Mittag fahren wir nur bis in den kleinen Fischerort Kuta, der an
einer schönen Bucht liegt und trotz einiger Guesthouses, Hotels und
Restaurants noch angenehm ruhig wirkt (besonders im Vergleich zum hektischen
Bali). In Mataram, dem geschäftigen Hauptort der Insel, gibt es das Kantor
Immigrarsi für West Nusa Tenggara, bei dem wir relativ problemlos unser
B211-Visum verlängern lassen. Allerdings wird die Angelegenheit um einiges
teurer als erwartet, da der Ausweis unseres indonesischen Sponsors (Freund des
Guesthouse-Besitzers in Kuta) abgelaufen ist und wir die Dienste eines
"professionellen" Sponsors in Anspruch nehmen müssen. Da es im
Touristenort Senggigi in Strömen gießt und die Straßen bereits
teilweise unter Wasser stehen, fahren wir zum Mangsit Beach weiter, wo wir an
einem öffentlichen Strand einen schönen Stellplatz unter Palmen
finden.
Sumbawa
Sumbawa wirkt recht ursprünglich und ist vom
Tourismus noch weitgehend unberührt. Der öffentliche Nahverkehr wird
hier von "Ben Hur" genannten zweirädrigen Pferdekarren dominiert
eine umweltfreundliche Alternative zu den allgegenwärtigen lauten und
stinkenden Mopeds. In den Dörfern steht der Großteil der Häuser
noch auf Stelzen, was während der Regenzeit und wegen der Nähe zum
Strand eindeutige Vorteile bietet. Einige Fischerdörfer sind regelrecht
ins Meer hinein gebaut. Nachdem es bis Sumbawa keine Platzprobleme auf den
häufig verkehrenden Fähren gibt, sieht es für die nur einmal
täglich nach Flores abgehende Fähre ganz anders aus. Als wir mittags
um 12:00 Uhr im Fährort Sape eintreffen, sind die angeblich nur vier
Pkw-Plätze für die Fähre am nächsten Tag bereits
ausgebucht. Wir suchen uns abseits der wartenden Lkws einen halbwegs luftigen
Stellplatz und stellen uns auf 1,5 Tage Wartezeit ein. Nach Einbruch der
Dunkelheit kommen zwei Polizisten vorbei und teilen uns mit, dass die Nummer 1
der Warteliste den Platz für den nächsten Tag storniert habe und wir
somit als Nummer 4 doch mitfahren könnten. Dies freut uns natürlich
sehr, auch wenn wir nicht wissen, wie dieser plötzliche "Sinneswandel"
zustande gekommen ist. Am nächsten Morgen fahren wir nach zwei Lkws als
erster Pkw auf die farbenfrohe und recht gut ausgestattete Fähre nach
Flores. Die 7-stündige Überfahrt nach Labuan Bajo vergeht sehr
schnell, auch weil wir uns ausgiebig mit dem Engländer Russ unterhalten,
der mit dem Motorrad unterwegs ist und viele unserer Reiseziele kennt.
Flores
Dank der Komododrachen, die es nur auf den
nahegelegenen Inseln Komodo und Rinca gibt, hat sich Labuan Bajo zu einem
kleinen Touristenziel entwickelt. Wir heben uns die Bootstour in den
Komodo-Nationalpark allerdings auf und machen uns zunächst auf den Weg
nach Bajawa. Dieser auf 1200 m gelegene Ort bietet ein angenehmes Klima und ist
Ausgangspunkt für Besuche der traditionellen Ngada-Dörfer in der
Umgebung. Bena eines der schönsten und traditionellsten Dörfer
gefällt uns am besten. Natürlich weben die Frauen auch hier ihre
Stoffe in erster Linie für den Verkauf an Touristen, aber es ist auch
interessant, alte Techniken beim Dachdecken usw. zu beobachten. Außerdem
gibt es keine aufdringlichen Führer oder Ikat-Verkäufer, die einen
sonst überall verfolgen. Von hier aus geht es noch einmal 200 km weiter
nach Osten in den Kelimutu-Nationalpark. Leider ist uns das Wetter nicht
gewogen während wir am Nachmittag unserer Ankunft die mehrfarbigen
Kraterseen noch vor dem Aufzug dichten Nebels bestaunen können, regnet es
am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang und wir sparen uns den erneuten
Aufstieg zum Aussichtspunkt. Auf der Rückfahrt nach Labuan Bajo machen wir
in Riung an der Nordküste Station.
Ein nicht mehr ganz neues Boot bringt uns über
das wieder ungewöhnlich ruhige Meer in 2,5 Std. nach Rinca. Dort erwartet
uns bereits eine Gruppe von Komododrachen zum Fototermin, die das Gebiet um die
Camp-Küche als ihr Territorium betrachtet. Mit einem Ranger unternehmen
wir einen schweißtreibenden einstündigen Rundgang über die
Insel, wo wir weitere Komododrachen und deren Nester zu sehen bekommen. Von den
anderen Wildtieren (u. a. Rotwild, Wildschweine, Wildpferde) lassen sich nur
ein paar Wasserbüffel, einige Vögel und ein paar Affengruppen
blicken. Auf dem Rückweg nach Labuan Bajo legen wir vor einer kleinen
Insel noch einen Schnorchelstopp und genießen die angenehme
Abkühlung im Meer. Am Golo Hilltop Hotel mit einem herrlichen Ausblick auf
die Bucht und vorgelagerte Inseln verbringen wir die restliche Wartezeit auf
die wöchentliche Fähre nach Sulawesi.
(Durch Doppelklick werden die kleinen Fotos
groß.)
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